Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Musikbühne: Max Richter und Dresdner Sinfoniker spielen "Waltz with Bashir" (Filmkonzert)

Als die mehrfach preisgekrönte israelisch-deutsch-französische Koproduktion „Waltz with Bashir“ über den 1982er Libanon-Krieg und die Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatila beim Internationalen Filmfestival in Cannes 2008 Premiere hatte, waren Publikum und Kritiker gleichermaßen verstört wie beeindruckt. Der israelische Regisseur Ari Folman hat mit seinem animierten Dokumentarfilm ein eindrucksvolles Psychogramm über die Sinnlosigkeit von Krieg und dessen Traumata gezeichnet. Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Wirkung des Films trägt der kammermusikalische Instrumentierung und Ambientsamples verknüpfende Score des englischen Komponisten Max Richter, den dieser zum Teil gemeinsam mit seinem Streichensemble einspielte.
Max Richter wird gemeinsam mit den Dresdner Sinfonikern, die sich hierzulande durch ihren unkonventionellen Umgang mit zeitgenössischer E-Musik hervorgetan haben, unter der musikalischen Leitung von Andrea Molino in der Volksbühne die Musik nun erstmals live zum Film auf die Bühne bringen.
Im Anschluss an das Filmkonzert gibt Richter mit seinem Ensemble eine Kostprobe seines aktuellen Schaffens.
Eine Produktion in Zusammenarbeit mit den Deutsch-Polnischen Musikfesttagen an der Oder, Frankfurt (Oder).

Max Richter
Spätestens seit seinem Filmscore für Ari Folmans vielfach prämierten Animationsdokumentarfilm Waltz with Bashir gehört der britische Musiker Max Richter zu den gefragtesten Filmkomponisten weltweit. Neben seiner filmkompositorischen Tätigkeit entwickelt Richter gemeinsam mit bildenden Künstlern Werke für Tanztheater und Installationen, veröffentlicht regelmäßig Alben und bestreitet konzertante Aufführungen mit Orchestern und Ensembles weltweit.
Gemeinsam mit den Techno- und Ambient-Pionieren Future Sound of London und der Drum-‚n’-Bass-Legende Roni Size nahm Richter Alben auf und für die lang ersehnte zweite Einspielung der 60er Jahre Folk Ikone Vashti Bunyan war er als Produzent tätig. Die Liste seiner eigenen Veröffentlichungen beinhaltet das von der Presse gefeierte Album The Blue Notebooks mit der Schauspielerin Tilda Swinton als Sprecherin; die gemeinsam mit dem BBC Philharmonic Orchestra und dem Violinisten Alexander Balanescu realisierte Einspielung Memoryhouse, sowie die unter dem Titel Songs from Before veröffentlichten Vertonungen von Texten Haruki Murakamis, gelesen von Robert Wyatt. Wegweisend sind Richters Kompositionen für The Art of Mirrors - eine Reihe selten gezeigter Super-8-Filme des britischen Avantgardefilmers Derek Jarman.
So vielfältig wie seine musikalischen Kooperationen sind die Verbindungen, die Richter seit vielen Jahren zur Kunst- und Filmwelt unterhält. In Zusammenarbeit mit dem Choreographen Wayne McGregor und dem bildenden Künstler Julian Opie schrieb er eine Komposition für das Tanzstück INFRA, das 2008 vom Royal Ballet in London uraufgeführt wurde. Für die White Cube Gallery hat Richter mit dem Fotografen und Videokünstler Darren Almond das Installations- und Ausstellungsprojekt Sibiria realisiert.

Dresdner Sinfoniker
Die Dresdner Sinfoniker gehören zu den führenden Sinfonieorchestern für zeitgenössische Musik. Das aus Mitgliedern nahezu aller wichtigen Orchester Europas bestehende Ensemble arbeitet ausschließlich projektorientiert und deckt dabei Zusammenhänge zwischen wegweisenden Strömungen aktueller Musik auf, wo sie niemand vermutet. Zu ihrem Repertoire zählen Komponisten wie Steve Reich, John Adams, Gija Kantscheli, Awet Terterjan, Frank Zappa, John McLaughlin, Mark-Anthony Turnage, Luis Andriessen oder Tan Dun.
Internationale Aufmerksamkeit erregten die Dresdner Sinfoniker mit dem Liederzyklus „Mein Herz brennt“ von Torsten Rasch nach Texten und Musik der Gruppe Rammstein. 2004 nahmen sie mit den Pet Shop Boys einen neuen Soundtrack zu Sergej Eisensteins legendären Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ auf, produzierten 2006 die vielbeachtete „Hochhaussinfonie“ in Dresden als Höhepunkt des 800-jährigen Stadtjubiläums und veranstalteten 2008 das „Erste Ferndirigat der Welt“, bei dem der Dirigent Michael Helmrath die Ouvertüre des Konzertes von London aus dirigierte. Die Dresdner Sinfoniker können auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kronos Quartet, René Pape, Bryn Terfel, Katharina Thalbach, Andreas Boyde, Peter Bruns, Jonathan Nott und viele andere zurückblicken.

  

Waltz with Bashir - Homepage zum Film
Max Richter Homepage
Dresdner Sinfoniker Homepage

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