Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Public Talks: Who claims borderlessness?

Mit Gayatri Chakravorty Spivak, Guillaume Paoli und Tamar Grosz


Ist globales Kapital grenzenlos? Können wir Grenzen über die Bewegungen des Kapitals hinaus denken?

In diesem Public Talk wird die TACIT FUTURES-Konferenz jene Fragen zusammen mit der Philosophin Gayatri Chakravorty Spivak erkunden und Vorstellungen von "Geschlecht", "Welt" und "Globus" reflektieren. Spivak wird dabei den Begriff des "Planeten" auf den Prüfstand stellen – in der Gravität seiner vielen Imperative in Raum und Zeit.
Spivak gilt als eine der einflussreichsten postkolonialen Intellektuellen und ist am besten für „Can the Subaltern speak?“ bekannt. Dieser Essay bietet bereits im Jahr 1985 eine starke Kritik ihrer eigenen Tradition – des Hindu-Patriarchat – und deckt deren Komplizenschaft mit dem von Großbritannien inspirierten Reformismus auf. Das ist einer der Gründe, warum Spivaks Arbeit eine wichtige Quelle der Inspiration für Widerstandsbewegungen und soziale Kämpfe auf der ganzen Welt ist.

Ein bekannter Aphorismus von Spivak lautet: „Unlearning one’s privileges as one’s loss“, mit dem sie aufzeigt, wie die Menschen durch Privilegierung selbst von anderem Wissen abgeschnitten werden. Die Überwindung des Systems der Privilegien könne durch kritisches Hinterfragen der eigenen Positionen, Glaubenssätze und Vorurteile geschehen.
Im Jahr 2012 wurde Spivak der Kyoto Preis der Kunst und Philosophie verliehen. 2013 erhielt sie den Padma Bhushan, die dritt höchste zivile Auszeichnung, die von der Indischen Republik verliehen wird. Ihre Bücher „Can the Subaltern speak?“ (Turia + Kant, 2007), „Righting Wrongs“ (Diaphanes, 2008) und „Imperatives to Re-Imagine the Planet“ (Passagen, 2013) sind auch auf Deutsch erschienen.

Unter der Gesprächsleitung von Guillaume Paoli möchte die TACIT FUTURES-Konferenz bei diesem Public Talk das Potenzial von Spivaks Ideen als etwas noch zu Entfaltendes betrachten, zum Beispiel indem wir die Verbindungen zwischen Spivaks kritischer Herangehensweise und der Arbeit der verschiedensten Akteure diskutieren, welche das BG Projekt rund um das Problem der Bewegungskontrolle versammelt.

Als Warm Up wird die Tänzerin Tamar Grosz Bewegungskontrolle als ein emanzipatorisches Bemühen untersuchen, indem sie ihre eigenen Migrationserfahrungen reflektiert: In Chile geboren, in Israel aufgewachsen und zur Schule gegangen, jetzt in Deutschland lebend und arbeitend.

Tickets kosten 8,- Euro bzw. 6,- Euro (ermäßigt).

  

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