„Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen“, schrieb einst Marie von Ebner-Eschenbach. Als Frank Schulz vor zehn Jahren auf diesen frappierenden Aphorismus stieß, begann er Erzählungen zu verfassen, die ihn in allen Facetten beleuchten. Und komponierte den Band Mehr Liebe. Heikle Geschichten, der als Ganzes noch einmal mehr sagt als die Summe seiner Teile.
Verschiedenste Erzählformen tauchen auf – Kurzgeschichte, Novelle, Miniatur, Collage –, und die Figuren entstammen verschiedensten Altersklassen und sozialen Schichten. Arzthelferin Katja begegnet ausgerechnet in den Flitterwochen ihrem Traummann (der mit ihrem Gatten nicht identisch ist). Das grundgute Dörchen entdeckt kurz vor ihrer goldenen Hochzeit ein Streichholzbriefchen des „Moulin Rouge“ in der Manteltasche ihres Mannes (und macht sich tapfer auf zur Recherche auf die Reeperbahn). Mit vierzig erkennt Redakteur Büttner, was sein ganzes bisheriges Liebesleben beeinträchtigte (die wahrhaftige Liebe zu Film-Diva Nicole Kidman nämlich)...
Nur drei Beispiele aus einem ganzen Kosmos von erotischer und romantischer bis hin zu Nächstenliebe und – ja, auch Hass.
„Sowieso mein Lieblingsautor!“, sagte einst Harry Rowohlt über Frank Schulz: Nach der Lektüre dieses Buches wird es vielen so gehen.
Frank Schulz, geb. 1957 in Hagen bei Stade. Lebt als freier Autor in Hamburg. Seine Romantrilogie „Kolks blonde Bräute“ (1991), „Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien“ (2001) und „Das Ouzo-Orakel“ (2006) ist ein großer Publikums- und Kritikererfolg. Bekam 2004 den Hubert-Fichte-Preis und 2006 den Irmgard-Heilmann-Preis der Stadt Hamburg.