Die 1983 gegründete Band aus dem US-Bundesstaat Washington war zeitlich und räumlich nah dran an der Keimzelle des Grunge. Und auch persönlich gab es da Überschneidungen: Ein gewisser Kurt Cobain war Roadie der Band, bevor er mit seinem eigenen Projekt Nirvana die Schallmauer des Pop neu definierte. Cobain war es auch, der den Melvins der Überlieferung nach einen Plattendeal mit Atlantic Records versorgte, wo die Band Anfang der Neunziger drei Alben veröffentlichte. Sich bei einer Veranlagung, wie die Melvins sie haben, in den Hochzeiten des Grunge keine an Soundgarden oder Alice in Chains (ganz zu schweigen von Nirvana oder Pearl Jam) heranreichende Popularität erspielt zu haben, ist durchaus kunst- und wertvoll. Musikalisch existieren die Melvins in ihrer eigenen Nische: Es lassen sich zwar Anklänge von Grunge oder Stoner Rock heraushören, doch wird man der Band um Sänger Buzz Osbourne nicht gerecht, wenn man sie in Schubladen steckt. Ihr auf Struktur bedachter Ansatz mit komplizierten Song-Konstruktionen ist eigenständig und wohl auch verantwortlich dafür, dass sie um den ganz großen kommerziellen Erfolg herumkamen.