Als Michael Gira 1997 seine Band Swans zunächst auflöste, tat er dies aus Enttäuschung heraus. Er war den Kritikerzuspruch bei ausbleibendem kommerziellen Erfolg leid, er war es leid, dass Swans statt mit der Musik immerzu mit der infernalischen Lautstärke ihrer frühen Konzerte verknüpft wurden, bei denen es Ohnmächtige gegeben haben soll. Wobei Wegbegleiter Giras tatsächlich bestätigen, Gira sei selbst schon fast taub. Swans sind keine Erfolgsgeschichte (vielleicht später ein bisschen, als sie neu formiert auch in der Volksbühne ein fulminantes Konzert spielten), sondern illustrieren in ihrer Historie auch das, wofür Gira – wenn auch unter der Wahl anderer Mittel – solo steht: Die dunkle Seite des Americana. Gira hat eine Jugend hinter sich, die sich liest wie der Plot eines Roadmovies mit dunkelster Noir-Färbung: Bevor er volljährig wurde, hatte Gira dem Vernehmen nach eine veritable Drogen-, Ausreißer und Aussteiger-Karriere hinter sich, die ihn von seiner Heimat (Los Angeles) über Stationen in Europa bis in eine Kupfermine in Israel brachte. Im Roten Salon stellt er nun Songs aus den letzten zehn Jahren vor, die auf einem Album mit dem Namen „The Milk of M. Gira“ erschienen sind. Diese nachdrücklichen Lieder brauchen nicht mehr als Giras tiefen Gesang und eine Akkustikgitarre in Blues-Stimmung. Supported wird er vom langjährigen Swans-Gitarristen und in Berlin wohl bekannten Geheimtipp Kristof Hahn.
Tickets kosten an unseren Billettkassen 14,- Euro bzw. 12,- Euro (ermäßigt). Bei Buchungen über unseren Webshop kommen je 2 Euro Systemgebühr dazu.