Vor sechs Wochen hat Konrad Greiner sein Vorhaben, mit dem Schreiben aufzuhören, endlich zur Tatsache werden lassen. Trotzdem aber lässt sich der berühmte österreichische Schriftsteller (dessen Werke in einem großen deutschen Verlag erscheinen) noch einmal zu einer Vortragsreise nach Japan einladen.
Und dort in Japan, im Café »Excelsior« im Roppongi-Viertel in Tokio, beginnt der Roman »Greiner«, den er jedoch niemals mehr schreiben wird. Ein Roman über den Literaturbetrieb ist es und ein Roman über Österreich (im Speziellen über seine engere Heimat Innsbruck). Alle und alles zerrt der Greiner ans Licht und stellt er bloß, einschließlich – oder vor allem – sich selbst. Und es mag wohl an der Entfernung liegen, dass aus dem folg- und fügsamen Schriftsteller, ein durch und durch unbequemer Schreibender hätte werden können.
Aber keine Zeile mehr schreibt er nun, im Gegenteil, eine bereits begonnene Prosaarbeit sowie die Notizen zu einem Roman, werden im Papierkorb des Café »Excelsior « entsorgt.
Heinz D. Heisl Geboren in Innsbruck Musikstudium am Innsbrucker Konservatorium, Komponist und Interpret; mehrere veröffentlichte Schallplatten, 1988 erste literarischen Aufzeichnungen, 2003 »writer in residence« in Basel, Bartels Fondation, 2006 Stadtschreiber-Stipendium im Stuttgarter Schriftstellerhaus, 2007 (Veröffentlichung Musik/Film), Kurator des Literaturfestivals SPRACHSALZ, Tiroler Literaturtage Hall i.T; Lebt in Zürich.