Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesebühne: Einar Schleef "Erinnern ist Arbeit"

Es lesen Bärbel Bolle, Betty Freudenberg, Axel Wandtke und Ricarda Bethke


Eine Arbeit an der Volksbühne ist in Schleefs letzten Jahren nicht zustandegekommen. Wir dachten nicht mal, da wäre noch Zeit, da war der Regisseur, Bühnenbildner und Dichter Schleef schon nicht mehr unter uns. Das ist jetzt zehn Jahre her. Seine Texte haben uns nie losgelassen, insbesondere die Tagebücher, die er mit neun Jahren zu schreiben begann und obsessiv weiterführte bis zuletzt: 5 Bände auf insgesamt 2500 Seiten in 50 Jahren. Den letzten beiden Bänden, die Jahre 1981 bis 2001 umfassend, wurde weniger Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit geschenkt; vor der Textmenge hat wohl jeder kapituliert – oder glaubte man, Schleef aus diesen Jahren zu kennen? Wir lassen den sich durch sich selbst arbeitenden und schreibenden Künstler zu Wort kommen: „Ich kann nur in die Sätze meines Buches kriechen, die werden jetzt Ich.“ Die Publizistin und Autorin Ricarda Bethke wählt Texte von Einar Schleef aus, die zur Auslegung und zum Widerspruch der Schleefschen Kunstauffassung herausfordern. In einer Zeit, in der Arbeit für viele nur noch Erinnerung ist, wird die Erinnerung zur Arbeit.

  

//