Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

AGORA: Ein Chor Stasimon

Mikael Marmarinos wird in Athen geboren und studiert Biologie mit Hauptfach Neurobiologie, Schauspiel und Regie.
Anfang der 80er Jahre gründet er das Theater „diplous Eros“, das bis heute unter dem Namen „Theseum Ensemble“ zu den wichtigen Künstlerkonstellationen Athens zählt. Zwei Grundthemen ziehen sich durch die Arbeit des Griechen:
Das Theater als Geschichtsschreibung des einfachen Volks und die Vorstellung, das kein Moment des Alltagslebens nicht Theater sei, wenn man es nur recht betrachtet.
Von jeher faszinieren ihn Menschenansammlungen: „… dieser menschliche Drang, sich zu versammeln…“ Er greift also das Konzept des Chors im klassischen griechischen Drama auf, das in Theater und Alltag zeitgenössische Formen annimmt, über einzigartige Merkmale verfügt, Theater, Text, Chaos, Geschichte, Politik generieren kann, eine Struktur/ein Instrument für den zeitgenössischen Blick. Vorträge, Konferenzen, Workshops und Präsentationen über den Chor als Konzept und Struktur des realen Lebens sowie des modernen und klassischen Dramas in Athen, Delphi, Berlin, Thessaloniki, Los Angeles und Montreal. Marmarinos fragt weiter: Wie kann eine bestimmte Person – der Körper eines Amateurs, der als Schauspieler agiert – so weit getrieben werden, dass er in der Realität, im Zufälligen gefangen und so selbst zu einem „Dokument“ wird? Und schließlich interessieren ihn jene unbedeutenden und zufälligen Momente des Alltagslebens, die das Theatralische „vergiften“, es gewaltsam hin zu Poesie und Dokumentation verschieben können. Er bezeichnet diese Art der Schreibetechnik, durch die Text entstehen kann, als „Regie als Dramatik“ sowie als „jedes THEOREM HINTER diesen Phänomenen“.
In AGORA – Ein Chor Stasimon führt Marmarinos seine Themen zusammen und gleichzeitig verleiht er der AGORA eine inhaltlich diskursive Position, die zugleich eine künstlerische ist.

  

Mit: Luise Berndt, Werner Eng, Young-Shin Kim, Lisa Hrdina (Bote I), Nele Stuhler (Bote I), Nicole Gerdon (Bote II), Paula Thielecke (Bote II) und Chor der Werktätigen

Regie: Mikael Marmarinos
Im AMFITEATR von: Bert Neumann
Bühne und Kostüme: Kathrin Krumbein
Musik: Dimitris Kamarotos
Dramaturgie: Myrto Pervolaraki
Licht: Hans-Hermann Schulze

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