Andrea Frasers Performance „Men on the Line: Men Committed to Feminism, KFPK, 1972“ (2012) basiert auf einer Live-Videoübertragung aus dem Jahre 1972, in der vier Männer eine Vielzahl von Fragen in Bezug auf Feminismus diskutierten. Fraser transkribierte und änderte die Übertragung. Indem sie selbst die Rollen aller vier Teilnehmer einnimmt, stellt Fraser deren Schwierigkeit, Empathie über die Geschlechtergrenzen hinaus zu empfinden, in ihrer Performance nach. Durch die Vertonung und Verkörperung der verschiedenen männlichen Perspektiven, thematisiert die Performance die langjährigen Diskussionen über Gender und die Freiheitsbewegung der Frauen und erinnert somit an die zentralen Anliegen der Feminismusbewegung, damals und heute. Drei Audiomitschnitte der Originalübertragung sind ebenfalls Teil der Performance.
KPFK ist das Südkalifornische Tochterunternehmen des Pacifica Radio, einem Zusammenschluss von Hörer unterstützten Radiosendern in Berkeley, Kalifornien. Pacifica Radio fungierte als ein bedeutendes öffentliches Forum in der Entstehung feministischer Kunst und Politik in den Vereinigten Staaten in den 1970er Jahren. Kopien der Aufzeichnungen von 1972 und anderer Sendungen können bestellt werden unter: www.pacificaradioarchives.org.
„Men on the Line …“ war ursprünglich konzipiert für Trilogy, einer Reihe von Performances kuratiert von Emi Fontana und produziert von West of Rome für die Pacific Standard Time: Art in Los Angeles 1945-1980 Performance and Public Art Festival, veranstaltet vom Getty Research Institute in Zusammenarbeit mit LA><ART. Für Trilogy lud Emi Fontana Andrea Fraser, Vaginal Cream Davis und Mike Kelley ein, Performances zu entwickeln, die vom Woman's Building inspiriert sein sollten. Als eine der zentralen Institutionen der feministischen Kunstbewegung wurde Woman's Building von Judy Chicago, Ariene Raven und Sheila Levrant de Bretville 1973 in Los Angeles gegründet.
“Men on the Line …” wurde erstmals am 23. Januar 2012 im National Center for the Preservation of Democracy in Los Angeles aufgeführt. Es folgten Aufführungen im Museum of Modern Art, New York, dem Institute of Contemporary Art, Boston, der Corcoran Gallery, Washington D.C. und im Museum Ludwig, Köln 2013.
Die in Los Angeles lebende Künstlerin Andrea Fraser war eine der Mitbegründerinnen der feministischen Performancegruppe The V-Girls (1986-1996), der projektbezogenen Künstlerinitiative Parasite (1997-1998) und der kooperativen Galerie Orchard (2005-2008).
Tickets kosten 15,- Euro bzw. 10,- Euro (ermäßigt).