Räume der Angst sind das Spezialgebiet der in Wien lebenden Filmkritikerin Maya McKechneay. In ihrem Vortrag spricht sie über das Theater als Widerschein des Realen: Über Peppers Geist, einen illusionistischen Spiegeltrick des 19. Jahrhunderts; über den Theaterraum an sich, der wie Mark Z. Danielewskis „House of Leaves“ von Innen größer ist als von Außen; über Leichen, die sich am Ende der Vorstellung wieder erheben. Und über das Gebäude der Volksbühne selbst: Das „Theater am Horst-Wessel-Platz“, von den Nationalsozialisten zuletzt als Munitionslager missbraucht, brannte aus und wurde als Widergänger alter Formen neu erbaut. Sechs Säulen am Eingang, ausgekleidet mit Marmor aus Hitlers zerstörter Reichskanzlei.