Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Berlinale Special
„Acht Stunden sind kein Tag“

Serie von Rainer Werner Fassbinder. Deutschland 1972/2017. Weltpremiere der restaurierten Fassung


Private Zerwürfnisse und Familienstreitigkeiten sind Dreh- und Angelpunkt früher deutscher Serien. Auch Rainer Werner Fassbinder stellt eine Familie ins Zentrum seines Mehrteilers, verlagert die Probleme jedoch in die Gesellschaft hinein: Es geht um Tarifverhandlungen, Gewerkschaftssitzungen, Streiks und das Ringen um Mitbestimmung am Arbeitsplatz, vorgeführt anhand des Arbeitsalltags und Privatlebens einer Familie von Werkzeugmachern. Acht Stunden sind kein Tag gehört zum Genre des sogenannten Arbeiterfilms, das vom WDR Ende der 1960er-Jahre entwickelt wurde und für einen kurzen Zeitraum die Auseinandersetzung mit der sozialen Realität und den ökonomischen Zwängen in der Bundesrepublik ermöglichte. Die Hauptfiguren kommen aus drei Generationen, deren jeweiliges Lebensgefühl zwischen progressiven Ideen und konservativen Werten skizziert wird. In seiner typischen, am Melodram orientierten Tonlage demontiert Fassbinder die Heile-Welt-Stimmung deutscher Nachkriegsproduktionen und nimmt Motive seiner späteren Frauenfilme vorweg. Luise Ullrich, Kinostar der 1950er-Jahre, spielt die Oma, Hanna Schygulla eine kleine Angestellte. Zwei Frauen, die um Glück und Solidarität kämpfen.

Mit

Gottfried John (Jochen)
Hanna Schygulla (Marion)
Luise Ullrich (Oma)
Werner Finck (Gregor)
Irm Hermann (Irmgard Erlkönig)
Wolfgang Zerlett (Manfred)
Wolfgang Schenck (Franz)
Peter Gauhe (Ernst)
Renate Roland (Monika)
Kurt Raab (Harald)

Stab

Regie, Buch: Rainer Werner Fassbinder
Kamera: Dietrich Lohmann
Schnitt: Marie Anne Gerhardt
Musik: Jens Wilhelm Pedersen, Jean Gepoint (aka Fuzzy)
Production Design: Kurt Raab
Maske: Rosemarie Schönartz
Produzent: Peter Märthesheimer, für den WDR
Produzentin: Juliane Maria Lorenz, der restaurierten Fassung

Tickets kosten 14,- Euro.

Der Vorverkauf startet ab dem 6. Februar und nur über die Berlinale-Kassen. Kartenverkauf direkt an der Volksbühne erfolgt nur am Tag der Veranstaltung über die Abendkasse.

  

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