Berlin ist der Protagonist in Björn Kuhligks Alltagsbeobachtungen, die er zwischen Lankwitz und Spandau, zwischen Müggel- und Schlachtensee macht. Kuhligk läuft mit seinen Kindern durch die Stadt, fährt Taxi, besucht Kneipen und entdeckt die Berliner Stadtmusikanten. In seinen Reportagen begleitet er Zeitungszusteller, 1. Mai-Demonstranten und Rummelbesucher. Kuhligk schildert den U-Bahn-Bettler, der seit Jahren von Astronautennahrung lebt, den Typen in der Eckkneipe, der für 20 Euro Wind machen würde, schwere Melancholiker, die musizieren, und Lars Eidinger, der Theaterbesucher anpöbelt. Er erzählt von den Veränderungen einer Ostberliner Arbeiterkneipe, von spätpubertierenden Hipstern , einer einsamen Malerin in ihrem Atelier, einem Kleinverleger, der mit 1000 Bücherkisten umzieht, dem Bambus-Gott im Zoo und drei Mädchen, die beim Klauen erwischt wurden.
Björn Kuhligk wurde 1975 in Berlin geboren. Er schreibt Lyrik und Prosa und veröffentlichte mehrere Bücher sowie Beiträge in zahlreichen Anthologien. 1997 gewann er den Open Mike der Literaturwerkstatt Berlin, 2007 erhielt er das Arbeitsstipendium der Stiftung Preußische Seehandlung, im Jahr darauf das Arbeitsstipendium des Berliner Senats. 2013 erhielt er den Kunstpreis Literatur von Lotto Brandenburg. Zuletzt erschienen: „Wir sind jetzt hier. Neue Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (2014, gemeinsam mit Tom Schulz).
Tickets kosten 6,- Euro.