Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Charley Harper (10. Dezember 2011 – 8. Januar 2012)

Ausstellungseröffnung


Vögel, Säugetiere, Insekten, Reptilien und Fische – die zahlreichen Motive des Malers und Grafikers Charley Harper (1922 –2007) formen ein visuelles Ökosystem, in dem Farben, Formen, Linien und Themen in Wechselbeziehung zueinander stehen und eine vollkommene Balance bilden. Harper hat die besondere Fähigkeit, die Essenz, das Wesen jedes lebenden Organismus mit wenigen Strichen oder
Formen einzufangen. Seine Arbeiten fordern unsere bisherige Wahrnehmung der Umwelt heraus und bieten einen neuen und unerwarteten Weg, die Natur in einfachen und doch komplexen Bildern und Worten zu erfahren.

Charley Harper war erst Student und später auch Lehrer an der Kunstakademie in Cincinnati (Ohio, USA). Dort lebte und arbeitete er mehr als 45 Jahre, dort entstand auch die große Anzahl von Siebdrucken, Malereien, Werbegrafiken, Wandgemälden, Plakaten und Buchillustrationen. Seine Begeisterung für die Natur begann mit den Illustrationen für das Buch "Das goldene Buch der Biologie" (The Giant Golden Book of Biology) 1961. In diesem Buch malte Harper Menschen, Pflanzen und Tiere, um Kinderfragen über das Leben zu beantworten. Für das Lifestyle-Magazin Ford Times von der Ford MotorCompany entwarf er seit 1954 seine ersten Siebdrucke mit Vogelmotiven.

Charley Harper fängt das Wesen seiner Bildmotive mit wenigen, aber bewusst ausgewählten, visuellen Elementen ein. Er selbst bezeichnete diesen Stil als „minimalen Realismus“ (Minimal Realism). Als Künstler war er weniger daran interessiert, eine Illusion der Realität zu kreieren, als vielmehr die unendlichen Muster und Entwürfe der Natur einzufangen.

Im Gegensatz zur traditionellen realistischen Naturmalerei ist seine Form der Darstellung grafisch einfach, simpel und doch spielerisch und unterhaltsam. Auf die Frage, seinen einzigartigen visuellen Stil zu beschreiben, antwortete Harper: „Wenn ich ein Naturthema betrachte, schaue ich mir nicht jede einzelne Feder an den Flügeln der Vögel an, ich zähle einfach nur die Flügel. Ich sehe aufregende Formen, Farbkombinationen, Muster, Strukturen, faszinierendes Verhalten und endlose Möglichkeiten, interessante Bilder zu schaffen.“

Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Natur entwickelte Charley Harper schon früh ein besonderes Verständnis für die Bedeutung und den Erhalt des Ökosystems. Hinter seinen farbenprächtigen Bildern verbirgt sich durchaus eine mahnende Botschaft, die den Stellenwert des Umweltschutzes hervorhebt und ein Bekenntnis zum bewussten Umgang mit der Natur darstellt. Da seine Motive immer von der Natur inspiriert waren, arbeitete Harper häufig für Umweltschutzorganisationen oder National Parks wie National Park Service; Cincinnati Zoo; Cincinnati Nature Center; Hamilton County (Ohio) Park District; und Hawk Mountain Sanctuary in Pennsylvania. Für den Everglades National Park in Florida entwickelte er z.B. auch Informations-Displays.

(Quelle: Kunstverein Hamburg)

Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag, 15 - 20 Uhr
Geschlossen: 24./25./26./31. Dezember 2011 und 1. Januar 2012

  

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