Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

P14: Der Aufstand vom Rest - Drei Kammerspiele im Irgendwo -! Teil 1: Müsstest Du nicht hinaus ins Leben?

P14, das Jugendtheater der Volksbühne, zieht mit drei Premieren in die Spielstätte im 3. Stock, die damit wieder in Betrieb genommen wird. Die „Kammerspiele im Irgendwo-!“ – vom Ensemble und von jungen Regieteams gemeinsam entwickelt– gehen den großen wie den kleinen Abhängigkeiten und dem überhitzten Durst nach Aufmerksamkeit und Beachtung auf den Grund. Dafür hat P14 staubige Filme, postmoderne Literatur und zahlreiche blutende Herzen gesichtet. „Müsstest Du nicht hinaus ins Leben?“, fragt der 1. Teil: Ich habe jedenfalls gerade keine Zeit dich zu lieben. Ich will nicht mit dir zusammen sein, ich will mich nach dir sehnen können! Ich will dich besitzen, aber nicht, dass du mich besitzt. Trotzdem bleibe ich bei dir, denn draußen ist zu weit weg. Aber was wird aus dem Leben, das wir uns ausgemalt haben? Alles rosa Kuchen. Das Leben, das ist anders!
In illustrer Runde voller Erinnerungen und feuchter Schlagerträume finden sich in „Bitte gehen Sie mir aus dem Licht.“ 8 Damen und ein Held wieder, absonderlich ähnliche Figuren eines deutschen Filmemachers: 1982. Und du? : 1973. : 1969, 1970, 1971, 1972, 1973 nicht, 1974... : Ach Hanna, du Hase. Hör auf. Eine Spurensuche, bei der auch der ein oder andere Ellenbogen ausgefahren wird: aus den Damen werden bissige Stuten – im Rampenlicht ist jede doch lieber allein …
Um „Beschissene Umarmungen!“ geht es im 3. Teil und um – Dieses Land! Solch ein Land, dass ich meinen Augen nicht traue. Hunderttausende damit beschäftigt, zu essen, zu trinken, zu kaufen, zu ficken … andere Interessen? Keine ... Es ist ein sehr schönes Land. Wenn ich talentiert wäre wie Sie, ich würde es abreißen. Beschissene Umarmungen!: Auf eigene Weise zu lügen, ist immerhin besser als fremde Wahrheiten nachzuplappern, mit denen Du bloß das eigene Leben erstickst. Ich bin zwar kein Fachmann, aber so funktioniert wohl Unterdrückung, Beispiele gibt es ja genug.

  


Regie: Laura Eggert

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