Nach den Anschlägen von Oslo und Utoya ist nichts mehr wie zuvor in den nordischen Ländern. In der Diskussionsrunde soll es weder um eine Rekonstruktion der Ereignisse gehen, noch eine zusätzliche Betroffenheitsdebatte geführt werden. Vielmehr soll der Frage auf den Grund gegangen werden, inwiefern liberale und aufgeklärte Gesellschaften für eine unbeobachtete Form des Radikalismus und extremistische Tendenzen anfällig sind und welche Konsequenzen für Politik, Bürger und Kunst daraus resultieren. Bleibt eine offene und gleichberechtigte Gesellschaft, die zwar zum Selbstverständnis und zur Identität vieler Skandinavier
gehört, dennoch an vielen Stellen eine Utopie?
Es diskutieren:
Peter Wivel Ehemaliger Chefredakteur für »Information Weekendavisen« und »Berlingske Tidende«. Hat u. a. Bücher über die Rote Armee Fraktion (2007) geschrieben. Er ist seit 2004 Korrespondent für die dänische Tageszeitung »Politiken« in Berlin.
Knut Ove Arntzen Professor für Theaterwissenschaft an der Universität Bergen, Norwegen.
Ulrika Holmgaard Ehemalige Kulturattaché der schwedischen Botschaft. Seit diesem Herbst Leiterin von Scenekunst, der schwedischen Bühnenvereinigung.
Morten Nielsen Schauspieler. Er wird in der eigens für das NORDWIND Festival entwickelten Lecture HOSTAGE A STORY IN REALITY von seinen Erfahrungen als Samir - einem Dänen pakistanischer Abstammung - im Dänemark von Heute berichten.
Steinunn Sigurdadottir Autorin aus Reykjavik, die sich bereits als Neunzehnjährige mit ihrem Lyrikband SÍFELLUR (1969; Ü: Immerlinge) einen Namen machte. Nach sieben Jahren in Paris und Südfrankreich lebt sie nun in Reykjavík und Berlin.
Moderation
Ines Pohl Chefredakteurin der taz, studierte Germanistin und Skandinavistin.