Künstlerische Objekte und Ereignisse werden von uns als wertvoll erfahren. Thema der Tagung ist die Frage, wie ein solcher Wert der Kunst philosophisch genauer bestimmt werden kann. Moderne Ästhetiken haben in der Bestimmung dieses Wertes zumeist eine Alternative verfolgt: Entweder wird Kunst als Unterbrechung oder als Intensivierung der menschlichen Praxis bestimmt. Ausgangspunkt für die Tagung ist die Diagnose, dass beide Seiten der Alternative den Beitrag der Kunst für die menschliche Praxis letztlich unbefriedigend bestimmen. Das liegt daran, dass sie den Unterschied der Kunst von anderen Praktiken als Ausgangspunkt nehmen und nicht von einem grundlegenden Zusammenhang zwischen Kunst und sonstigen menschlichen Praktiken ausgehen. Die Tagung geht von der Hypothese aus, dass der Wert der Kunst, also die Bedeutung der Kunst im Rahmen menschlicher Praktiken, nur unter Rekurs auf diesen Zusammenhang in plausibler Weise bestimmt werden kann. Gerade die kritischen und politischen Aspekte, die der Kunst immer wieder zugeschrieben worden sind, können nur in dieser Weise begriffen werden. Im Rahmen der Tagung werden herausragende Vertreter zeitgenössischer ästhetischer Theoriebildung alternative Möglichkeiten, den Wert der Kunst zu bestimmen, präsentieren.
Tagung organisiert von Georg W. Bertram, Daniel M. Feige und Frank Ruda im Rahmen des SFB 626 der FU Berlin.
Mit: Getrud Koch, Erika Fischer-Lichte, Lydia Goehr, Christoph Menke, Martin Seel, Albrecht Wellmer u.a.