Haralampi G. Oroschakoff erzählt das abenteuerliche Schicksal seiner russischen Familie, das unauflösbar verbunden ist mit den orientalischen Machtkämpfen des 19. Jahrhunderts. Die Battenberg-Affäre ist eine Entdeckungsreise in eine vergangene Epoche, eine grandiose Erzählung, in der Historie und Fiktion zu einem epischen Kunstwerk verwoben sind.
Gawril Oroschakoff wächst auf dem väterlichen Gut Oroschanka in der Ukraine auf und lernt den 1879 zum ersten Fürsten Bulgariens gewählten Prinz Alexander von Battenberg kennen. Durch ihn wird er hineingezogen in die diplomatischen und politischen Verwicklungen seiner Zeit, die längst nicht auf den Balkan beschränkt bleiben, sondern europäische und weltumspannende Dimensionen annehmen.
Die aufgeladenen russisch-osmanischen Beziehungen vom Ende der 1880er Jahre bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs und die spannungsvolle „Orientalische Frage“ bilden den historischen Hintergrund dieser dramatischen Familiengeschichte. Leopold von Sacher-Masoch und Michail Bakunin, Zar Alexander von Russland und Kaiser Wilhelm I., Kaiserin Sissy und Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha treten auf und werden zu Gegenspielern, Konkurrenten, Verbündeten des charismatischen Protagonisten, in dessen Person noch einmal Glanz und Elend einer untergegangenen Welt aufscheinen.
Die Battenberg-Affäre wird zum großen historischen Panorama im „Kampf der Kulturen“, das Geschichte und Geschichten souverän verknüpft und die geistige Landkarte Südosteuropas neu vermisst.
Haralampi G. Oroschakoff, Maler, Zeichner und Schriftsteller, wurde 1955 in Sofia geboren. Der Urenkel des Staatsmannes Gawril Oroschakoff entstammt einer Familie, die zahlreiche Spuren in der Geschichte Russlands, Bulgariens und Serbiens hinterlassen hat. Er floh 1963 mit seiner Familie nach Belgrad, 1964 emigrierten sie nach Österreich. Heute lebt und arbeitet Haralampi G. Oroschakoff in Berlin und Théoule sur Mer. Seit Anfang der achtziger Jahre zahlreiche Ausstellungen, Lehraufträge und Publikationen im internationalen Kulturbetrieb. 2003 Schenkung der „Sammlung Oroschakoff Moskauer Konzeptualismus“ an das Kupferstichkabinett Berlin.
Norbert Stöß, 1955 in Dresden geboren, studierte an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig und ist in Film und Fernsehen zu sehen. Mit Beginn dieser Spielzeit ist Norbert Stöß Ensemblemitglied der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und in „Nord“ (Regie Frank Castorf) und „Tosca“ (Regie Sebastian Baumgarten) zu erleben.
Der Autor und Norbert Stöß lesen aus dem Roman.