Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesen: Die Berliner Breitbandkommunikation Wort und Sinn liest die sozialistische Komödie „Der goldene Elefant“ von Alexander Kopkow, aus dem Russischen von Regine Kühn

Szenische Lesung mit Musik


Von Alexander Kopkow sind überhaupt nur zwei Stücke erhalten. Dem „Goldenen Elefanten“ war in der Sowjetunion kein Erfolg beschieden. Zwar galt das bäuerliche Theater, dem der „Goldene Elefant“ zuzuordnen ist, als eher unpolitisch, aber die Mischung aus Naivität, Ironie und allseitigem Austeilen gegen Sozialismus wie Kapitalismus war den TheaterbeobachterInnen der UdSSR dann doch zu viel. So wundert es nicht, dass das Stück gleich am Anfang der 30er Jahre einkassiert wurde.

Überraschende Wiederauferstehung feierte es 1972 in Ostberlin, wo es in der Regie von Fritz Marquardt mit Angelica Domröse, Winfried Glatzeder, Gabriele Gysi u.a. seine deutsche Uraufführung an der Volksbühne erfolgreich feierte.

Im Jahr 2005 nahm sich die Berliner Breitbandkommunikation Wort und Sinn des Stückes an. Aus dem grellen, matrjoschkahaften Bauerntheater wurde eine szenische Lesung für zwei Personen, etliche Figuren und ausgesuchte Lebensmittel. Begleitet wird der Abend mit Liedern, vorwiegend von Hanns Eisler und einem Akkordeon. Die Premiere war im Roten Salon der Volksbühne.

Der Kolchosbauer Gurjan Gurjanitsch kommt durch einen Traum zu großem Reichtum. Er findet einen goldenen Elefanten. Da das ganze Dorf Zeuge dieses Fundes wird, entsteht im Folgenden ein Streit darum, wie dieses Glück einzuordnen ist. Ist es ein kollektives Glück, das den Reichtum des gesamten Kolchos mehrt, oder ist es nicht doch ein kapitalistisches, ein amerikanisches Glück, weil ein Millionär nur in Amerika wirklich leben kann. Dieses Thema hat in den vergangenen 90 Jahren nichts an Aktualität eingebüßt, und so gelangen Gurjan Gurjanitsch - und der Zuhörer mit ihm - im Verlaufe dieses Stückes zu überraschenden Einsichten...

Die Berliner Breitbandkommunikation Wort und Sinn bereichert in wechselnder Besetzung seit 25 Jahren die Lese- und Kleinkunstbühnen Berlins und der Republik. Im „Goldenen Elefanten“ wirken Susanne Schlenzig und Holger Brüns (Text), Andreas Wallbaum (Gesang) und Dirk Rave (Akkordeon) mit.

Alle Rechte bei henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin.
 

Tickets kosten 6,- Euro.

  

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