Ach, die herrlichen Müßiggänger des Südens, ineffektiv, unproduktiv und auch etwas korrupt. Kein Wunder, dass ihre Wirtschaft nicht auf die Beine kommt: In der globalen Weltwirtschaft, in der nicht der große Fisch den kleinen frisst, sondern der schnelle den langsamen, kann man nicht mithalten, wenn man Siesta macht, statt in klimatisierten Räumen weiterzuarbeiten. Dafür sind ihre Länder gut geeignet für Urlaub und Entspannung; ihre Insel, ihre Küsten, ihre engen verwinkelten Gassen sind ideal, um vom "Diário Económico", dem von ökonomischen Zwängen dominierten Alltag, eine kurze Auszeit zu nehmen.
Gut, dass es Berlin gibt, die Banken, die Schulden und die existentielle, allgegenwärtige Angst vor dem Monster namens "Die Märkte". Ein Glück, dass es diese Angst gibt, das beste Mittel, die Menschen zu disziplinieren.
"Es ist Krieg", sagt Rui Zink, "noch mit nur wenig Blut, doch ein Krieg. (…) Ein Krieg der Kulturen: Zwischen denen, die an die Märkte glauben, und jenen, die glauben, dass wir nicht (immer) des Menschen Wolf sein müssen."
Während Rui Zink in seinem Werk von der "Einrichtung der Angst" erzählt, trotzt Şule Gürbüz in der turbulenten Metropole Istanbul dem Diktat der Beschleunigung. Nicht nur als Autorin, sondern auch, indem sie antike Uhren in den osmanischen Palästen repariert und in Abgeschiedenheit und Stille mitunter acht Monate damit zubringt, eine alte Mechanik wieder zum Leben zu erwecken.
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Eine Veranstaltung des Berliner Diyalog e.V. in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg- Platz, gefördert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und den Berliner Senat für Kulturelle Angelegenheiten. Die Veranstaltung „Die Einrichtung der Angst“ wurde durch die Stiftung Mercator ermöglicht. Medienpartner: Zitty Berlin, taz. die tageszeitung.