Der Inschrift „Dem deutschen Volke“ über dem Westportal des Reichstagsgebäudes antwortete Hans Haacke mit seinem Kunstwerk „Der Bevölkerung“, das seit 2000 als Gegenentwurf im Lichthof des Reichstags steht. Ein ähnlicher sprachlicher Gegenentwurf hat in der Türkei zwar keinen Einzug ins Parlament, dafür aber in die politische Diskussion gefunden: Der Bezeichnung „Türk“ (Türke/Türkin) ziehen viele den Begriff „Türkiyeli“ (Türkeistämmige/r) vor. „Es ist dieser eine Blutsgemeinschaft suggerierende Volksbegriff, der immer noch Unheil stiftet“, sagt Haacke in einem Gespräch über sein Werk.
Obwohl es in vielen Regionen der Welt –besonders in der Türkei und im Mittelmeerraum– eine Binsenwahrheit ist, dass die Bevölkerung eine undurchschaubare Mischung von Ethnien darstellt, sind Gefühle von Volkszugehörigkeit und Nationalstolz weit verbreitet.
Der Abend „Die unheilvollen Bastarde“ widmet sich jener Literatur, die anhand meisterhaft erzählter Geschichten jedes Nationalgefühl ins Lächerliche zieht. Orly Castel-Blooms „Dolly City“ und Murat Uyurkulaks „Glut“ sind dafür hervorragende Beispiele.
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Eine Veranstaltung des Berliner Diyalog e.V. in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg- Platz, gefördert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und den Berliner Senat für Kulturelle Angelegenheiten. Medienpartner: Zitty Berlin, taz. die tageszeitung.