Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 
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Unsubscribe

Ein neues Werk von Gregor Schneider am Rosa-Luxemburg-Platz


 © Gregor Schneider
 

Standzeit vom 5.12.2014 bis 19.12.2014

Vom 5. bis 19. Dezember 2014 wird anlässlich der 100-Jahrfeier der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Gregor Schneiders neueste Arbeit in Berlin zu sehen sein. UNSUBSCRIBE bezeichnet eine Ab-Schreibung, den Austrag aus einem historischen Register. Die in Berlin gezeigte Arbeit GEBURTSHAUS ist ein Bestandteil von UNSUBSCRIBE – nach CRYO-TANK und LIEBESLAUBE die damit dritte Arbeit Schneiders an der Volksbühne.
Seit der Diskussion um den CUBE VENICE (2005) und STERBERAUM (2011) werden die Arbeiten Schneiders stärker nach gesellschaftlich relevanten Inhalten befragt. Auch sein TOTES HAUS u r im deutschen Pavillon (Biennale Venedig 2001) wurde als politische Aussage gedeutet. Im Jahr 2014 hat er mit der Verwandlung der Synagoge in Stommeln und mit GEBURTSHAUS den Fokus vom Innenraum auf das Gesamthaus verlagert.
Schneiders gebaute Räume stellen die Frage nach dem originalen, dem eigentlichen Raum: Was macht die Authentizität eines Raumes aus? GEBURTSHAUS stellt die Frage auf überraschende Weise neu. Sie bezieht sich auf den Raum, in dem am 29. Oktober 1897 Paul Joseph Goebbels geboren wurde.

GEBURTSHAUS ist eine Kooperation mit Zachęta – Narodowa Galeria Sztuki / Zachęta – National Gallery of Art

 

 

 

Eine Veranstaltung in der Reihe WERKE I-VI. Gefördert mit Mitteln des

 

 

 

 

 

 

Die Ästhetik des Scheiterns

Was vorher geschah. Am Amt und in der Planung gescheiterte Ideen des Künstlers....
 

Planungsphase #1: Gregor Schneider EIN SCHLAG (Planungszeitraum - Jan 2012 - April 2013)

Projektbeschreibung:

„Durch ein Video wird im Foyer der Volksbühne die Entstehung der gewählten Form auf dem Vorplatz gezeigt werden  ̶  zu sehen ist wie durch den Künstler selber mit einem Faustschlag auf ein Modell der Volksbühne mit Vorplatz der Krater entsteht. Die Idee besteht darin, diesen entstandenen Krater, entstanden durch einen Schlag mit der Faust in das Modell, auf dem Vorplatz umzusetzen. EIN SCHLAG ist die künstlerische Geste; Schneiders Geste ist für uns der ins Theatralische umgesetzte Griff nach dem Grundstein der Volksbühne, der am 14. September 1913 gelegt wurde. Damit eröffnen wir die Feierlichkeiten zum Eröffnungstag des Hauses, der sich am 30. Dezember 2014 zum einhundertsten Mal jährt.“


14. März 2012 09:47 Erste Ablehnung des Antrags seitens des Bezirksamtes Mitte von Berlin  Abt. Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung  Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt  - Bau 1 -  13341 Berlin

18. Februar 2013, Neuer Antrag beim Bezirksamt Mitte von Berlin - Abteilung Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung

20. Februar 2013, Befürwortung der Pläne durch die Senatskanzlei

16. April 2013, Erneute Ablehnung des Antrags seitens des Bezirksamtes Mitte von Berlin

 

Planungsphase #2: Gregor Schneider MUSEUM (bestehend aus Brauner Raum, Weißer Raum, Liebeslaube, Außenbereich) (Planungszeitraum ca. 2013)

Umgestaltung Roter Salon:

„Die Bar wird reduziert im Stil einer alten Kneipe gebaut. Die Tische sind bestückt mit Metallstangen bis hin zur Raumdecke.

Hängeschränke hinter der Bar sind nicht einsehbar (Inhalt > Flaschen, Verbrauchsmaterial usw.)

Farbgebung: Boden, Decke, Wände, sowie das gesamte Interieur werden in einer speziellen Brauntonfarbe gestrichen. (siehe oben links im Bild „Farbgebung“)

Beleuchtung: die Bar ist schwach ausgeleuchtet, über den Tischen hängen einfache Leuchten die punktuell nur den jeweiligen Tisch anstrahlen, dasselbe gilt für die Theke.

Der Raum wird wohlig warm geheizt sein, und durch eine Doppeltürschleuse betreten.
In der Bar hält sich eine Gruppe von etwa 20 Schwarzafrikanern auf. Diese Gruppe wird durch Gregor Schneider choreographiert.“

 

Umgestaltung Grüner Salon:

„Der Raum Performance wird glänzend weiß gestrichen, Boden, Decke und Wände.

Die Fenster werden zugebaut damit sich, so weit wie möglich, homogene Flächen ergeben.

Der Eintritt in den Raum erfolgt über eine Doppeltürschleuse. Alle Türen inklusive der Ausstellungsräume sind selbstschließend.

Der „Weisse Raum“ wird durch ein Abluftsystem mit dem „Braunen Raum“ verbunden.

Die warme Barluft wird mit Abluftventilatoren abgesaugt und durch ein Rohr in den Weißen Raum geleitet.“

 

Umgestaltung Grünfläche auf dem Rosa-Luxemburg-Platz:

„Im Außenbereich befindet sich ein Schlammbecken, ein aufgehäufter Berg Zuckerrüben und die Möglichkeit Ponys mit Einhörnern zu reiten.

Die Essrondelle laden zum Verweilen und Verzehren von Speisen ein. Dabei drehen sich die Rondelle unmerklich im Kreis.“

Gründe fürs Scheitern:

Baurechtliche Gründe! Aus den Erfahrungen im Umgang mit räumlichen Interventionen. Brandschutzbestimmungen, Fluchtwegsbestimmungen.
 

Einzig realisiert:

Liebeslaube (15. September - 23. November)

 

Planungsphase #3: Gregor Schneider GOEBBELS HAUS bzw. HAUS RHEYDT RECYCLED (Planungszeitraum Juli 2013 - Sept 2014)

Projektbeschreibung:

„Auf den Stufen des Eingangsbereichs der Volksbühne liegt ein großer Haufen Bauschutt. Es sind Reste eines Hauses aus Mönchengladbach Rheydt. Dieser Schutt steht in Bezug zu dem Raum, den Gregor Schneider ab Mitte September 2014 im Zuschauerraum der Volksbühne errichtet („Liebeslaube, Haus UR“). Der Raum im Raum wurde komplett von einem Ort an den anderen übertragen; ein gesamtes Haus findet zertrümmert den Weg nach Berlin. „Haus Rheydt. Recycled“ stellt einen archäologischen Kommentar zur Volksbühne im Rahmen ihrer 100-Jahr-Feier dar. Der historische Hintergrund der Trümmerstücke wird ab 3.12. 2014 sukzessive vom Künstler und der Volksbühne veröffentlicht werden.“

15. Mai 2014, Antrag auf Sondernutzung an das Bezirksamt Mitte von Berlin

Gründe fürs Scheitern:

Bauschutt vor Volksbühne mit reinen Bauschutt ohne Holz wurde vor de Volksbühne genehmigt. Bei mindest Abstand 2 Meter! Bei einer Belastbarkeit von ca 400 kg oder 500? pro Quadrat Meter sind die Treppen  nutzbar. Ansonsten ist das Risiko vorhanden, dass die Treppen beschädigt werden. (Senkung der Treppen). Bei Mischmüll (kompletter Bauschutt) wieder erneut genehmigungspflichtig.

Außerdem:

Nicht genügend Abstand zum Gebäude. Brandschutzbestimmungen (brennbare Materialien). Belastbarkeit der Treppen ist bei Bauschutt nicht gewährleistet.

 

Planungsphase #4: Gregor Schneider UNSUBSCRIBE/GEBURTSHAUS

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