Hans Narva, laut Pass Torsten Müller- Fornah, heute 40, ist Musiker, Nostalgiker und Kapitalismus-Verweigerer. Er verbrachte sein ganzes Leben in Ost-Berlin, eine Hälfte im Sozialismus, die andere im Kapitalismus. Hans war und ist ein Geisterfahrer auf den Straßen der Staatsräson. Mit 14 Jahren wurde er wegen Aufrufs zur Meuterei eingesperrt, mit 40 Jahren steht er nach zwei Bewährungsstrafen wegen Fahrens ohne Führerschein zum wiederholten Mal vor Gericht. Der Dokumentarfilm Hans im Glück von Claudia Lehmann begleitet Hans auf der Reise in seine Vergangenheit, die geprägt ist von einem komplizierten Familiengeflecht, dem Mauerfall und der Berliner Musikszene, eine Suche nach Idealen, nach Heimat und nach den Höhen, die aus den Tälern des Alltags einer Großstadt herausragen. Der Soundtrack zu seinem Leben und zu dem Film ist die Musik, die Hans (mit)verantwortet hat. Sie spiegelt seine Lebenssituationen, ist Zufluchtsort und ein Dokument der Zeit: Die Wende machte aus der „Bakschischrepublik“ von Herbst in Peking eine Hymne, er tourte mit den Inchtabokatables, arbeitet seit Jahren mit Jens Friebe, in der Berliner Szene war sein Projekt The Crack-up Collective schon lange ein Geheimtipp.
HANS IM GLÜCK von Claudia Lehmann,
D 2009, 60 min.