Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Filmbühne: Die Ex bin ich

Ein Film von Kathrin Rothe (D 2009)


Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer erzählt man sich viele Geschichten, wie es damals so war in Berlin. Eine mögliche Geschichte ist die der Hausbesetzer in Ostberlin Anfang der neunziger Jahre. Die Regisseurin Katrin Rothe war Teil der Besetzerszene im Prenzlauer Berg. Sie erzählt in ihrem teils autobiografischen Film, der als Kleines Fernsehspiel vom ZDF gefördert wurde, vom Leben der Hausbesetzer, ihren Idealen, Illusionen und Enttäuschungen. Einer von ihnen ist Bert, der sich vor einen Zug wirft und die Hausgemeinschaft, drei Exfreundinnen und drei Leben zurücklässt. Die Fragen, die sein Leben und der Selbstmord aufwerfen, kommentiert und erklärt Bert als Zeichenfigur in Trickfilmrückblenden, ein Stilmittel, für das die Regisseurin schon in ihren früheren Arbeiten mit einer Deutschen-Fernsehpreis-Nominierung und dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Mit Maria Kwiatkowsky, Heike Warmuth, Friederike Kempter, Michael Krabbe, Christian Blümel, Tino Mewes, Katja Rosin, Lotte Letschert, Sven Lindig, Petra Kelling.
Der soziale Umstrukturierungsprozess, der die Viertel der ehemals besetzten Häuser in den letzten zwanzig Jahren erfasst hat, ist Thema des im Anschluss an den Film stattfindenden Gesprächs „Gentrifizierung und Gegenbewegung“. Die ehemalige Bezirksstadträtin für Bauen und Stadtentwicklung Dorothee Dubrau, Ursula Maria Berzborn, Hausbesetzerin der ersten Stunde, Ralph Hirsch, Senat-Quartiersmanagement, und der Berliner Stadtsoziologe Andrej Holm, der 2007 von der Bundesanwaltschaft wegen Terrorverdachts willkürlich festgenommen wurde. Moderation Gereon Asmuth (taz).

  

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