Tatjana Turanskyjs Film beschäftigt sich mit der Frage nach der identitätsstiftenden Bedeutung von Arbeit und erinnert in seinem Titel an Richard Sennetts Buch „Der flexible Mensch“. Die Hauptfigur Greta (Mira Partecke) erinnert aber vor allem an "A woman under the influence". Sie ist 40, Architektin, Mutter, arbeitslos, flexibel. Wie Don Quijote kämpft sie gegen unheimliche Mächte: ihren Sohn, die „gefährliche Mutterschaft“, den Bewerbungscoach, die verhinderte Architektur des neuen Berlins mit seinen Townhäusern und nicht zuletzt gegen die eigene Paranoia und die Statusangst, eine Frau ohne Auftrag zu sein. Sie trinkt und driftet zwischen Anpassung und Widerspruch durch ihr Leben. Auf dieser Tour de force zwischen Callcenter, Jobcenter, Architekturbüros und Partys trifft sie auf die “Stadt der Frauen”: Zuverdienerinnen im Dienstleistungsdeutschland. Für Greta stellt sich die Frage: Wie kann es gelingen, auskömmlich zu leben, ohne sich vollkommen einzufügen? Tatjana Turanskyj verbindet mit "Eine flexible Frau" eine eigene Form des narrativen Essayfilms mit der alten Frage nach dem Verhältnis von Fressen und Moral.
Mit: Mira Partecke, Katharina Bellena, Laura Tonke, Sven Seeger, Torsten Haase, Fabio Pink, Michaela Benn u. v. a.
