Schastye Moe / Mein Glück entwirft das verstörende Bild einer Gesellschaft, in der die Menschen Willkür, Korruption und Brutalität ausgeliefert sind und jeder moralische und ethische Kodex seine Bedeutung verloren hat. In einer parabelhaften Erzählung montiert Regisseur Sergei Loznitsa verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen und zeigt, wie gesellschaftliche Missstände wie Armut, Krieg und Gewalt den Menschen seelisch deformieren. In „Mein Glück“ streifen die Menschen durch eine Welt, in der Mitgefühl und Solidarität dem eigenen Überlebenswillen geopfert werden. Die Verzweiflung über die ausweglose Situation entlädt sich in einer ungezügelten Aggression, treibt die Menschen in die Isolation oder lässt sie verstummen. Sie sind Gefangene eines Systems, in dem Autoritäten ihre Macht missbrauchen und Menschen verlernt haben, menschlich zu sein.
Der in Berlin lebende Regisseur Sergei Loznitsa erzählt von der Odyssee eines jungen russischen Lastwagenfahrers, dessen Fahrt durch die russische Provinz zu einer märchenhaften Höllenreise durch die Wirklichkeit seiner Heimat wird und zeichnet so ein fragmentarisiertes Kaleidoskop, das eher Essay als Erzählung ist. Der Film feierte als deutsche Koproduktion seine Premiere in Cannes und kommt im Februar in die deutschen Kinos.
Mit: Viktor Nemets, Vladimir Golovin, Alexei Vertkov, Dimitriy Gotsdiner, Olga Shuvalova, Maria Varsami, Boris Kamorzin, Vlad Ivanov, Olga Kogut.