Thomas Woschitz entwickelt in seinem virtuos verschränkten Episodenfilm aus der Ästhetik der Musikvideos eine junge, eigensinnige Erzählweise. Jeder seiner Figuren schenkt er einen eigenen Bilderkosmos, einen eigenen Rhythmus, eine eigene Atmosphäre. „Universalove“ spielt in Marseille, Brasilien, Belgrad, Tokio, Luxemburg und New York und wirft an allen Schauplätzen einen lebensklugen Blick auf die Liebe, auf die Verwirrungen, die Verrücktheiten und Vergeblichkeiten der Liebe. Es geht also wie im Schlager, wie in der Oper um die großen Gefühle. Die Klagenfurter Band Naked Lunch um Songwriter Oliver Welters haben ihr neues Album The Prophet extra für den Film geschrieben. Die Musikeinwürfe werden live zur Projektion eingespielt und erzeugen dadurch eine mediale Reibung zwischen den teils artifiziellen Bildern und der performativen Direktheit eines Rocksets. Die sechs Episoden werden lose, nur durch den Schnitt und den Sound ineinander verwoben, bleiben Fragment. Gesprochen wird wenig, stattdessen übernehmen der grandios zwischen Melancholie und Euphorie mäandernde Soundtrack von Naked Lunch und die Montage die narrative Funktion. Ein sowohl filmisch als auch musikalisch überwältigender Trip.