Anschließend an den „Gipfel der Integration“ hat der Dokumentarfilm „Prinzessinnenbad“ Premiere, der auf der diesjährigen Berlinale in der Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ den Preis ‚Dialogue en Perspective’ erhielt. Bettina Blümners Film zeigt das Leben im Berliner Kreuzberg. In dem Problembezirk mit hoher Arbeitslosigkeits- und Schulabbrecherquote und einer komplexen Mischung aus konservativer muslimischer Einschränkung und alternativer Berliner Freiheit sind die drei Protagonistinnen zu Hause. Hier verläuft ihr Weg durchs Erwachsenwerden, den sie für das Publikum sehr unterhaltsam ausloten: forsch und unsicher, rau und charmant, stark und verletzlich. Mina, Klara und Tanutscha sind Deutsche, doch "Multikulti" ist für sie kein verklärter Gesellschaftstraum, sondern fordernde Lebensrealität. Minas Vater ist Italiener, Tanutschas Vater Iraner und Klaras Vater lebt in Panama - alle drei haben ihre Familien verlassen. Die Mädchen wachsen bei ihren alternativen Berliner Müttern auf, die inmitten der größten türkischen Gemeinde außerhalb der Türkei versuchen, ihren Töchtern möglichst viel Freiheit zu lassen. So hat Klaras Mutter ihre Erziehung lediglich auf zwei Regeln eingedampft: "Kein Heroin, nicht schwanger werden". Die Kamera zeigt Tanutscha, Klara und Mina bei ihren Streifzügen durch die Stadt. Aber was aussieht wie eine schöne, wilde Jugend, ist oft einfach ziemlich düstere Realität. In "Prinzessinnenbad" geht es um Drogen, den Umgang mit zerrütteten Familien, Scheitern in der Schule, frühen Sex, Liebeskummer und Freundschaften.