Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Griechenlesen 1: Von der Entstehung der Welt, gelesen von Corinna Kirchhoff

„Denn was zeigen die aufgeschriebenen Buchstaben anderes als sich selbst den Augen und danach sich als Laute dem Geiste?“, fragte der heilige Augustinus. Das Schreiben galt in der Antike als eine Erweiterung des Sprechens und Sprechen als mündliches Konzept des Schreibens. Das Vorlesen ist die älteste Form, das stille Lesen setzt sich erst Jahrhunderte später durch. Das Anschauen antiker Tragödien bedeutet das Beobachten des darstellenden Körpers in Symbiose mit seiner Stimme. Der Vorleser hingegen stellt ausschließlich seine Stimme dem Geschriebenen zur Verfügung und vollendet den Akt in der ideellen und sinnlichen Ankunft beim Zuhörer: Den Hörsinn schärfen, die einzigartige Stimme einer vertrauten und verehrten Schauspielerin oder eines Schauspielers im Theaterraum „Agora“ erleben, - so runden sich Geschichten durch den Bann der vorlesenden Person. An ausgewählten Tagen von Mai bis Mitte Juli versetzen große Stimmen des Theaters das Publikum in die ungewöhnlichsten Stimmungen mit epischen und lyrischen Texten beispielloser Geschichten aus der Menschen- und Götterwelt. Griechenlesen in Berlin: Den Anfang macht Corinna Kirchhoff am 24. Mai, er liest von der Entstehung der Welt, wie sie sich die alten Griechen erklärten.

  

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