Hitlerine ist eine radikalmilitante, eitle Egoistin, ausgestattet mit einem beinahe postmodernen Bewusstsein, verkörpert von Aktionskünstlerin Anne Tismer. Irgendwo in Afrika steckt sie fest in einer parallelen Geschichte, in der Adolf nicht vorkommt, aber anderes Schlimmes schon, etwa die Völkermorde zu Beginn des letzten Jahrhunderts auf dem schwarzen Kontinent. Ihre Anhänger sind die kakka-produzierende Ameise Angelika, der sexy Schwarzafrikaner Marcel, das Bonobo Felix - verkörpert durch Puppen und Mitspieler. Ziel der Gruppe ist es, die Zeit anzuhalten, 1913, als Deutschland noch im Besitz seiner überseeischen Kolonien ist. Gemeinsam will man die Wüstenanholzung Farmville aufbauen und aus den gigantischen Kakka-Fäden der Ameise eine unerschöpfliche Düngerressource erschließen. Aber wie ist es zu schaffen auf derart karrierefeindlichem und entwicklungsunwilligem Terrain? “bin also gelandet in wüste in afrika mit mir is marcel und angelika - auto is kaputt radkappen wech - geklaut von willie - ich mach frühstück abba das isst der marcel nich weil der isst kein käse - alles is wech - ich mach voll terror was echt nervt - kommt ein regenplatsch und wir sind in sündflut - angeschwemmt wird das bonobo - das is auch nich gut erzogen - genau wie angelika weil die kackt überall hin - kein wunder is auch ameise” (Anne Tismer)
Mit: Okka Hunger-Bühler, Sebastian König, Felix Loycke und Anne Tismer
Regie: Alexis Bug
Bühne: Philipp Baumhauer, Burkart Ellinghaus
Kostüme: Ensemble
Objektbau: Burkart Ellinghaus, Okka Hunger-Bühler, Anne Tismer
Puppenbau: Felix Loycke
Musik: Tobias Gronau
Licht: Frank Novak
Dramaturgie: Ralf Fiedler