Aufgeschlossene Popsongs mit schrillem Noise versöhnen, sich vom aufstrebenden Punk des New York der 70er aufsaugen lassen, und doch stets die Jugend zwischen brasilianischen Tropicalia-Klängen in sich wirken lassen: Arto Lindsay vereint ein ungemein breites Spektrum an musikalischen Einflüssen. Als Sohn zweier Missionare in Brasilien aufgewachsen, entdeckte Lindsay in frühen Jahren seine Liebe zu den verspielten Rhythmen der damals aufstrebenden Bewegung um Musiker wie Caetano Veloso und Tom Zé, Musiker, denen er rund 20 Jahre später als Produzent zur Seite stehen sollte. Nach einem Studium, gestrandet in New York und mit seiner ersten Band DNA, etablierte er einen Sound, der fortan als No Wave eine stilprägende Referenz für folgende Generationen von Künstlern darstellen und der in der von Brian Eno produzierten Compilation "No New York" einen seiner frühen Höhepunkte finden sollte. In den 90ern sah man Lindsay überwiegend als Solokünstler, als dessen charmantes Markenzeichen das autodidaktisch angeeignete Gitarrenspiel ebenso angeführt werden darf wie die sanfte Stimme, die mal auf Englisch, mal auf Portugiesisch zwischen den differierenden Strukturen seiner Stücke wispert. Es fällt schwer, alle Aspekte seiner künstlerischen Laufbahn kurz zu umreißen, die zahlreichen Kollaborationen mit Musikern und Komponisten wie Heiner Goebbels und Ryuichi Sakamoto, Choreografen wie Mikhail Baryshnikov und vielen anderen in begrenzten Zeilen zu würdigen. Manchmal genügt es einfach, eine seiner Platten aufzulegen, ihn auf der Bühne zu sehen oder eines seiner zahlreichen Sound-Art-Projekte zu erleben. Gefragter Kurator eben dieser ist er nämlich auch.
Tickets kosten an unseren Billettkassen 26,- Euro bzw. 22,- Euro (ermäßigt). Bei Buchungen über unseren Webshop kommen je 2 Euro Systemgebühr dazu.
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