Die aus der zeitgenössischen Musikproduktion nicht mehr wegzudenkenden Berliner Musiksoftwareentwickler Ableton und das CTM Festival laden zu einer vielfältigen elektronischen Konzertnacht, die das gesamte Haus bespielt und progressive Positionen zeitgenössischer elektronischer Musik zusammenbringt. Anlass ist die zweite Ausgabe von Loop – A Summit for Music Makers, einem 2015 ins Leben gerufenen Konferenz- und Lab-Format, mit dem Ableton zwischen dem 4. und dem 6. November 2016 erneut mehr als 900 internationale Musikerinnen und Musiker zum Ideenaustausch im Funkhaus Nalepastraße zusammenbringt.
Das Programm im Großen Haus wird von Chino Amobi eröffnet, dem Mitbegründer und konzeptuellen Kopf von NON-Records, einem Kollektiv von Künstlern und Künstlerinnen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora, das musikalisch und visuell Position bezieht, um die andauernde Fortschreibung kolonialer Narrative und gesellschaftliche Polarisierungen sichtbar zu machen und heraus zu fordern.
Die bolivianisch-amerikanische Klangkünstlerin und selbsternannte „Trans-Evangelistin“ Elysia Crampton entwirft in ihren Konzeptalben und Performances komplexe klangliche Reflektionen zu queerer Geschlechterpolitik, alternativen Geschichtsschreibungen und post-kolonialen Geographien.
Der Londoner Brood Ma, Mitglied des Quantum Natives Kollektives, präsentiert erstmals die A/V-Show zu seinem monströsen, im Frühjahr auf Tri Angle erschienenem Album Dazed. Klirrend kalte Texturen, schizophrene Geräuschfragmente, knirschende Rap-Beats und hypersynthetische Klangströme verbinden mit den HD-Visuals von Werkflow zu einer dystopisch-soghaften Collage.
Erstmals in Berlin präsentiert das japanisch-französische Duo Nonotak eine ihrer spektakulären audiovisuellen Performances, die virtuellen und realen Raum mittels dreidimensionaler Leinwandskulpturen, stotternder Technobeats und optischer Illusionen verwischen.
Highlight im Roten Salon sind neben den Berlinern Why Be, Born in Flamez und Ziúr die Performances von Fatima Al Qadiri und von DJ Earl mit den Footwork-Tänzern Sirr Tmo und Dre. Während Al Qadiri auf ihrem jüngsten Album mit Post-Internet-Ästhetik politisch Stellung bezieht zu struktureller Ungleichheit und der endemischen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner, führt DJ Earl die Traditionslinie des Chicago Footwork weiter, dessen Musik und Tanz immer auch die selbstbewusste Artikulation von afroamerikanischer Kultur und Community ist.
Das Sternfoyer wird abwechselnd von Pitchfork-Kolumnist Philip Sherburne, dem norwegischen Mitglied der Coméme-Famillie Charlotte Bendiks und weiteren DJs bespielt.
Zeitplan
Großes Haus
21:00 Chino Amobi
21:45 Elysia Crampton
22:40 Brood Ma + Werkflow
23:50 Nonotak "Shiro"
Sternfoyer
19:30 Charlotte Bendiks (DJ)
22:00 Philip Sherburne (DJ)
Roter Salon
20:00 Born in Flamez (DJ)
22:05 Ziúr
23:00 Schockglatze
00:00 Fatima Al Qadiri
01:00 DJ Earl feat. Sirr Tmo & Dre
02:00 Why Be (DJ)
Tickets kosten 20,- Euro bzw. 16,- Euro (ermäßigt).
Nonotak und Charlotte Bendiks werden durch die Plattform SHAPE – Sound and Heterogeneous Art and Performance in Europe unterstützt, einem durch das Programm Creative Europe der Europäischen Union geförderten Netzwerkprojekt. Why Be und Ziúr werden durch die Berlin-Current-Initiative des CTM Festivals aus Mitteln des Musicboard Berlin unterstützt.