Wie viele Gitarren braucht es, um einen Saal mit Noise zu füllen? Wenn es nach Glenn Branca geht, wohl nicht genügend. Der Avantgarde-Gitarrenhexer scharrt die Instrumente um sich, als wären es Streicher in einem klassischen Ensemble, beschwört synchron oszillierende, mit kraftvollen Verstärkern geschulterte Sechssaiter. Bevor er anfing Ensemblekompositionen wie das bis heute einflussreiche und von Kritikern oft als erstes Post-Rock Album angeführte „The Ascension“ zu schreiben, vergnügte er sich in No-Wave Bands wie Theoretical Girls und The Statics. Diese inspirierten wiederum Noise-Pioniere à la Sonic Youth, deren Mitglieder Thurston Moore und Lee Ranaldo später nicht selten als Teil von Brancas Ensemble auftraten. Auch der Theater- und Filmwelt ist Branca nicht fremd, bedenkt man, dass er seine künstlerische Laufbahn mit experimenteller Theatermusik ebnete und auch später immer wieder für Performances, Stücke, Filme und dann auch Orchester komponierte. Seine Verbindungen zwischen Minimal- und Rockmusik werden generell dem Post-Minimalismus, genauer Totalismus zugeordnet, in dem Rhythmik, Komplexität und Repetition eine ausschlaggebende Rolle für das Klangbild spielen. Dieser Abend widmet sich „Ascension III“, einem Nachfolger des bereits erwähnten 1981er Klassikers und sieht Branca als Dirigent nebst Gitarrenquartett (Arad Evans, Reg Bloor, Eric Hubel, Luke Schwartz), Basser (Greg McMullen) und Schlagzeug (Owen Weaver).
Im Vorprogramm wird der in Berlin ansässige Experimentalmusiker Dirk Dresselhaus aka. Schneider TM diesen Gitarrenabend mit seinen verspulten Klangentwürfen einläuten.
Tickets kosten an unseren Billettkassen 24,- Euro bzw. 20,- Euro (ermäßigt).
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