Matthew Herbert verspricht auf „The Shakes“, seinem ersten Dance Album seit 9 Jahren, Tanzbarkeiten erster Güte. Während sich der elektromusikalische Troubadour auf vergangenen Releases zugegebenermaßen speziellerem Stoff, beispielsweise der Vertonung des Lebenszyklus eines Schweins (One Pig) oder der ‚Instrumentalisierung‘ menschlicher Körperteile wie Haut und Haaren (Bodily Functions) widmete, verfolgt sein aktueller Sound vielmehr das Ziel, letztere in Wallung zu bringen. Unter dem verspielten Deckmantel aber dealt er auch auf „The Shakes“ mit ernstem wie persönlichen Stoff, bietet musikalischen Trost in Zeiten steigender Ungleichheit und unsicherer Zukunft. Sein erstes unter dem Namen Herbert veröffentlichtes Album seit 2006 bietet „electronic music for the soul“ und Linderung auf der Tanzfläche.
Erzählerisch bis dröhnend, zwischen Fakt und Fiktion changierend, driftet Jenny Hval auf ihrem neuen Album „Apocalypse, girl“ zielstrebig einem tiefen schwarzen Abgrund entgegen. Auf dieser von Klang und Wort getriebenen Odyssee findet sich zwischen Computerloop und grätschendem Cello ein bodenloser Fuhrpark an Instrumenten, der stellenweise gänzlich ohne klaren Gesang auskommt und den Hörer einer wabernden Schicht aus Drone und Rausch überlässt. Mit der norwegischen Noise-Legende Lasse Marhang hatte sie dann auch gleich den passenden Spielgefährten an der Hand, um ihre sowohl solo als auch mit Kollaborateuren wie Oystein Moen (Jaga Jazzist) und Thor Harris (Swans) kultivierten Ideen in der Produktion weiterzustricken.
Tickets kosten 22,- Euro bzw. 18,- Euro (ermäßigt).
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Jenny Hval "That Battle is Over" (Official Music Video) from Sacred Bones Records on Vimeo.
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