Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Hören: A Hawk and a Hacksaw, stargaze, Solistenensemble Kaleidoskop u.a.

stargaze orchestral – From Bach to Greenwood. Mit Kompositionen von Györgi Ligeti, Jonny Greenwood (Radiohead) und Béla Bartók. DJ ab 19 Uhr im Rechten Seitenfoyer: Dictaphone


Ein Wochenende im Dezember, eine Bühne in Berlin-Mitte und 14 Musik-Performances aus dem Spannungsfeld zwischen revitalisierter Klassik, elektroakustischem Pop und Folk markieren die Eckpunkte eines Musikfestivals, das so thrilling, so schlüssig und so diesseits eingetretener, lange nicht mehr hinterfragter Festival-Pfade liegt, dass man von einem potenziell wegweisenden Musikereignis für Berlin sprechen muss.

Der Samstagabend taucht tief in den Folk Osteuropas — und entführt das Publikum in die Welt von Bela Bartók und György Ligety (und von Jonny Greenwood). Wenn Bartóks „3 Dorfszenen“ von der Indie-Folkband A Hawk and a Hacksaw collagiert bzw. infiltriert werden, schließt sich ein Kreis, der von vielen stargaze-Veranstaltungen der letzten Jahre bereits skizziert worden ist: Denn nach de Ridders Lesart ist Bartók nichts anderes als die Ton- und Rhythmussprache des Folk in anderem Gewand. Und A Hawk and a Hacksaw aus New Mexico wiederum, die den Südosten Europas bereist haben, arbeiten ganz ähnlich wie Bartók, sie fahren in die Dörfer, lassen sich den lokalen Folk vorspielen und eignen ihn sich an. Bei stargaze und somit vor allem auch diesem Weekender geht es immer um die Durchlässigkeit von Pop und Klassik. György Ligetys Cellokonzert für Solo-Cello und ein speziell für den Abend zusammengestelltes allstargaze orchester (feat. Solistenensemble Kaleidoskop) wiederum verweist auf den internationalen Gaststar des Abends, Jonny Greenwood von Radiohead. Dieser nämlich hat stets betont, dass Ligety und Bartók prägende Einflüsse seiner Kompositionen und Filmmusiken sind. Aufgeführt werden am Freitagabend die Suite „There Will Be Blood“ zum gleichnamigen Film von Paul Thomas Anderson. Überhaupt ist dieser Abend auch noch einem weiteren Erzählstrang verpflichtet: dem Film-Score. Das Cellokonzert von Ligety nämlich ist uns aus der Popkultur vertraut, untermalt es doch den achtminütigen Einbruch in das Lagerhaus in Michael Manns Film „Heat“. Ohne, dass ein Wort gesprochen wird, hören wir in der Szene den gesamten ersten Satz Ligetys. Das erinnert an Kubrick; das Filmische und der Folk als Erzähllinien amalgamieren in einem orchestralen Rahmen.

Max Dax

  

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stargaze orchestral Tag 1
stargaze orchestral Tag 3

Tickets kosten pro Abend 28,- Euro bzw. 22,- Euro (ermäßigt).

stargaze orchestral in Kollaboration mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin wird durch Mittel des Hauptstadtkulturfonds realisiert.

 

 

 

 

 

 
Medienpartner:

                                         
                                             
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