Es gibt Dinge, an die möchte man sich nicht erinnern. Eine tote Klasse: Die Schüler sind Schauspieler, Maler, Künstler. Damals wären sie Tote, heute sind sie das Ensemble des KALIBANI e.V. „Die Toten dürfen nicht sterben,“ schrieb Heiner Müller, und Tadeusz Kantor erfand sein Theater der Toten. Kantor widmete die „Tote Klasse“ seinen Mitschülern, die in den deutschen KZs ermordet wurden. Die KALIBANI machen daraus „ihr“ Stück – als Urenkel und Enkel der deutschen Großväter, Väter, Großmütter und Mütter aus den Zeiten, in denen Deutsche Polen besetzten und mordeten. Die KALIBANI widmen ihre Arbeit dem polnischen Künstler, Maler, Bildhauer und Theatermann. „Die Tote Klasse“ bedeutet für die Akteure der KALIBANI eine Expedition in die Vergangenheit. Sie beginnen zu träumen und erinnern sich an das, was sie nicht erlebt haben. Den zweiten Teil des Abends bestreiten sie mit Liedern und Chansons der 20er und 30er Jahre, Werken Deutscher jüdischer Herkunft, deren Schicksal Emigration oder Vernichtung war. Die KALIBANI, derzeit ohne eigenes Theater, setzen die Reise mit ihrem Ratten- und Narrenschiff an der Volksbühne fort.
Regie: Klaus Erforth. Bühne und Kostüme: Kerstin Janewa. Musik: Anka Hirsch, Julia Antonia. Musikalische Leitung: Julia Antonia.
Regie: Klaus Erforth