Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Im Dickicht der Städte (Brasilianische Fassung)

von Bertolt Brecht mit Übertiteln


Mitten hinein ins städtische Dickicht von Sao Paulo hatte Castorf im September 2006 “Im Dickicht der Städte” geschickt, seine Inszenierung von Brechts frühem Stück, das mindestens so kraus und wirr und unverständlich ist wie es die Eindrücke sind, die diese Metropole selbst Tag für Tag produziert. Drei Aufführungen in Sao Paulo, zwei weitere in Santos, der Hafenstadt von Metropolis, danach ein Reiseprogramm, das hoch hinauf in den schwarzen und wüsten und armen Nordosten des Landes führte, nach Salvador de Bahia und Fortaleza sowie zum Sertao-Festival nach Guaramiranga, und danach mit zwei Gastspielen in der politischen Hauptstadt Brasilia zu Ende ging. In Brasilien wurde Castorfs Produktion deutsch-brasilianisch durchmischt: Vor Ort übernahm der vor allem in der lokalen Musik-Szene bekannte Rap-Sänger Nelson Triunfo Volker Spenglers Part als Vater Garga, und die Buchhändler-Rolle von Joachim Tomaschewsky wurde mit der jungen Sandra Santos praktisch wie neu erfunden – sie hatte bisher ausschließlich Erfahrungen in dem Laien-Ensemble “Cara do Mundo” in Sao Paulos Vorstadt Capao Redondo gesammelt. An dem Aufeinandertreffen zweier Sprachen und Kulturen entzündete sich das Material noch einmal zu ganz neuem Leben.

Das Resultat dieser außergewöhnlichen Begegnung ist nun einmalig für zwei Abende in Berlin zu sehen: in Bert Neumanns Neustadt wird die brasilianische Version mit Nelson Trifuno und Sandra Santos noch einmal entfesselt - zugleich ein fulminantes Finale für die Neustadt, die im Anschluss endgültig abgebaut wird. Am 30. Juni und 1. Juli.

  

Mit: Hendrik Arnst, Rosalind Baffoe, Herbert Fritsch, Marc Hosemann, Irina Kastrinidis, Astrid Meyerfeldt, Milan Peschel, Jeanette Spassova, Nelson Triunfo, Nelson Triunfo und Sandra Santos

Regie: Frank Castorf
Bühne und Kostüme: Bert Neumann
Musik: Steve Binetti

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