Am 14. Mai 2017 spielen Burnt Friedman, einer der bedeutendsten elektronischen Musiker Deutschlands, und Mohammad Reza Mortazawi, der weltweit beste Tombakspieler aus dem Iran, ihr erstes gemeinsames Konzert im Roten Salon der Volksbuehne in der Reihe Incense of Music. Yek bedeutet auf Persisch „eins“.
Damaskios (geb. um 462, gest. um 538 n. Chr.), der letzte Leiter der neuplatonischen Schule von Athen, lehrte das Unsagbare, das Eine-Alle und das Geeinigte als die drei Grundbegriffe seiner Philosophie. Allerdings geriet er dadurch mit der expandierenden christlichen Lehre im Oströmischen Kaiserreich in Konflikt und musste nach Persien flüchten. Dennoch: Die Verbindung von dem Einen und dem Guten war (und ist) einer der Urgedanken der abendländischen Philosophie. Die Seele sammelt sich, vereinheitlicht sich und bringt so das Gut des Einzelnen im inneren Einklang mit sich selbst zum Vorschein. Und überdies baut noch die moderne Mengenlehre des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts als Grundlagenwissenschaft der Mathematik auf dem in zweifacher Hinsicht maßgeblichen Begriff der Einheit auf: Der Begriff des Einen bedeutet sowohl die Selbstidentität des einzelnen Elements als auch „die Menge aller Mengen“.
Zum Konzert werden simultan Rosmarin und Opoponax verräuchert.
Burnt Friedman ist einer der bedeutendsten deutschen elektronischen Musiker mit einer fast 40-jährigen Karriere. Er wurde 1965 in Coburg geboren und lebt seit 2009 in Berlin.
Anfänglich als Kunststudent in Kassel eingeschrieben, begann sich Burnt erst ab Ende der 80er Jahre auf Musik zu konzentrieren. Er studierte an der Akademie für Medienkunst in Köln als Postgraduiertenstudent und begann 1979, seine musikalischen Studioproduktionen zu veröffentlichen. Zur gleichen Zeit begann Burnt auch öffentlich aufzutreten. Beides erregte schon bald die Aufmerksamkeit der Kölner elektronischen Musikszene. Von dort aus folgten zahlreiche bemerkenswerte Musikkollaborationen bis in die 1990er Jahre hinein in Projekten mit Jaki Liebezeit, Hayden Chisholm, Root70, Atom™ (als Flanger), Tim Motzer, Steve Jansen und David Sylvian (als Nine Horses).
http://nonplace.de/
Im Jahr 2000 startete Friedman sein eigenes Plattenlabel, Nonplace, das bis heute 41 Veröffentlichungen heraus gebracht hat. Unter dem Solokünstler-Namen von BURNT FRIEDMAN arbeitete er an den Vorurteilen, die die Leute damals über die Authentizität der programmierten Musik hatten. Seine Studio- und Bühnenpartnerschaft mit Jaki Liebezeit, dem ehemaligen Drummer von CAN, erstreckte sich über 15 Jahre. Die beiden Musiker haben in dieser Zeit bahnbrechende elektronisch-akustische Musik entwickelt. Auf der Grundlage ihres Handwerks und ihres universellen musikalischen Vokabulars haben sie sich bewusst von den traditionellen Formeln der westeuropäischen und anglo-amerikanischen Musik distanziert.
Mohammad Reza Mortazavi (geboren 1978 in Isfahan/ Iran) lebt und arbeitet seit 16 Jahren als Musiker und Komponist in Deutschland. Er begann im Alter von 6 Jahren mit dem Tombak-Unterricht. Überwältigt von der Kraft und Faszination der Musik, erlernte er das Instrument so schnell zu spielen, dass sein Lehrer ihm im Alter von 9 Jahren nichts mehr beibringen konnte. Im selben Jahr gewann Mohammad Reza Mortazavi den renommierten jährlichen Tombak-Wettbewerb im Iran. In den folgenden Jahren gewann er diesen Wettbewerb noch sechsmal. Als 20jähriger wurde Mohammad Reza Mortazavi bereits von vielen als der wohl weltweit beste Tombak Spieler betrachtet. Im Laufe seiner Karriere entwickelte er über 30 neue Schlag- und Fingertechniken und revolutionierte die traditionelle Spielweise – nicht immer zur Freude der alten Meister. Seither konzertiert und produziert er mit großem Erfolg weltweit: über Solokonzerte vor tausenden tanzenden Menschen auf Open Air Festivals wie Roskilde, WOMAD oder der Fusion, über Auftritte in klassisch-konzertanter Atmosphäre wie z.B. der Philharmonie Berlin oder Luxemburg bis hin zu internationalen Tanz- und Theaterproduktionen und sakralen Konzertveranstaltungen. Das Releasekonzert seines letzten Albums CODEX fand in der ausverkauften Berliner Samariterkirche statt.
Tickets kosten 17,- Euro.