Iranian Voices ist ein internationales Hörspielprojekt, das sich der menschenunwürdigen Situation im Iran widmet. Die deutschsprachige Produktion „Republik der Verrückten“ von Oliver Kontny wird heute vorgestellt, und wir wollen darüber diskutieren, welche Rolle Kulturproduktion angesichts der politischen Großwetterlage überhaupt haben kann.
Ist die menschliche Geste der Anklage und die Verweigerung einer manichäischen Feindschaft nur naiv, oder eröffnet sie Räume jenseits von Zynismus und Resignation? Eingeladen sind Arsham Parsi, der von Kanada aus ein Netzwerk organisiert, das Schwulen, Lesben und transidenten Menschen Fluchthilfe leistet, Payam Akhavan (USA), der sich für eine internationale strafrechtliche Verfolgung der Täter einsetzt, die Berliner Theaterwissenschaftlerin Azadeh Sharifi, die postmigrantische Kulturproduktion untersucht, sowie aus Schweden die exilierte Publizistin Asieh Amini und Mansour Hosseini vom Riksteatern, der das internationale Projekt koordiniert. Gemeinsam werden wir den Fragen nachgehen, was sich in der iranischen Gesellschaft ändern muss – jenseits eines Regimewechsels, jenseits von Sanktionen und Kriegsgefahr, und welche Haltung eine hiesige Kulturproduktion zu der grotesken Situation einnehmen kann.
Neben einer Präsentation des Hörspiels gibt es einen Live-Auftritt der Berliner Jazz-Musiker um Marc Sinan, die mit dem Iraner Kayhan Kalhor die Musik für die Produktion eingespielt haben.
Eintritt frei.