Anlässlich der Veröffentlichung von Life under Palmtrees, des Debütalbums von Jason & Theodor (Altin Village & Mine Rec.), findet sich ein veritables Großaufgebot an Protagonisten junger, unabhängiger Musik aus Berlin im Roten Salon ein:
Die beiden klassisch ausgebildeten Musikerinnen Jason & Theodor, bürgerlich Sonja und Dorothee, rekurrieren auf Life under Palmtrees stets auf ihre Verwurzelung in der Geschichte der Popmusik – zu gleichen Teilen im Geist von Coco Rosie, Young Marble Giants oder TLC –, lösen damit verbundene strukturelle Erwartungen jedoch auf: So loten sie die Grenzen ihrer fragilen und persönlichen Songs immer wieder aus, indem sie sich von deren Zentrum aus an die verwaschenen und unmarkierten Ränder arbeiten. Gesänge, Synthesizerflächen, Rhythmen und Field Recordings werden virtuos geschichtet, um im nächsten Augenblick wieder zerstreut zu werden. Das Resultat ist ein intensiver, zeitgenössischer wie zeitvergessener Entwurf von Pop, der gleichermaßen im Konzertsaal wie im Club zu Hause ist.
Ähnlich transgressiv verfährt Ludwig Plath aka Touchy Mob, dessen irrwitzige Grenzgänge zwischen einer Folk-Tradition des Storytellings und eher wortkargeren Electronica-Spielarten ihm schon früh internationale Anerkennung haben zuteil werden lassen. Zwischen den dissonanten Fingerpicking-Einsätzen und seinem gleichzeitig beinahe schwelgerischen Umgang mit Synthesizertexturen und rhythmischer Experimentierfreude entfaltet sich die Spannung seines distinkten Sounds.
Jüngst mit einem Vertrag bei Morr Music ausgestattet, ist Slow Steve das ursprünglich als Studioexperiment entstandene Psych-Pop-Projekt von Remi Letournelle. Der in Berlin arbeitende Franzose schreibt – im emphatischen Sinn – Songs, die inmitten krautiger Synthleads und hypnotischer Rhythmik insbesondere die häufig vernachlässigte körperliche Dimension des (Neo-)Psychedelischen ausstellen.
Begleitet wird der Abend von DJ Deepmoods, 2/3 der französisch-amerikanisch-deutschen Band Fenster (Morr), die in ihrem DJ-Projekt Disco sowie Trouvaillen und Raritäten der Weltmusik unter dem Gesichtspunkt ihrer ›kosmischen Utopie‹ vorstellen.
Tickets kosten an unseren Billettkassen 11,- Euro.