Im Vortrag DIE THEATERMASCHINERIE UND DAS POSTDRAMATISCHE PARADOX beschäftigt sich Knut Ove Arntzen mit dem »marginalen Theater«, das sowohl Unterhaltungstheater als auch ein Theater mit sozialem Kontext sein kann. Das marginale Theater ist ein kontextbezogenes Theater, das sich im Spannungsfeld zwischen Theatermaschinerie und Kunsttheater befindet. Es fördert die kontextuelle Erneuerung von künstlerischer Arbeit, indem es den traditionellen Rahmen für Theaterproduktionen in Frage stellt, so dass Alternativen zum Mainstream geschaffen werden. Im Vortrag wird hinterfragt, ob das Verhältnis zwischen Theatermaschinerie und Kunsttheater es ermöglicht, eine neue Perspektive anstelle des Gegensatzes zwischen der melodramatischen Tradition und dem Postdramatischen einzunehmen. Exemplarisch soll dies anhand neuer Produktionen des nordischen Performance- und Regietheaters erläutert
werden.
Knut Ove Arntzen, geboren 1950, war von 1970-1986 Journalist der Zeitung »Arbeiderbladet« in Oslo. Er ist Professor für den Fachbereich Theaterwissenschaften an der Universität Bergen in Norwegen und war wissenschaftlicher Berater des »Bergen International Theatre« und bei »Les 20 Jours du Théâtre à Risque« in Kanada. Unter seinen letzten Publikationen ist das 2007 erschienene Buch zum Thema »Theatre of Marginality, on Directing and ambient Strategies
in a Nordic Perspective«. Zusätzlich hat Arntzen weitere Gastprofessuren
in Litauen, Finnland, Belgien und Deutschland inne.