ALLE IM TAKT?
Berliner Orchester und ihre Perspektiven
MIT
Jürgen Otten, Musikjournalist
Pamela Rosenberg, Intendantin Berliner
Philharmoniker
Alexander Steinbeis, Orchesterdirektor
Deutsches Symphonie Orchester Berlin
Lothar Zagrosek, Chefdirigent Konzerthausorchester Berlin
MODERATION
Alice Ströver, MdA, kulturpolitische Sprecherin
Es gibt wahrscheinlich keine zweite Stadt auf der Welt, in der so viele große Sinfonieorchester beheimatet sind wie in Berlin. Das ist einmalige Chance und enorme Konkurrenz zugleich. Auch die Opernorchester drängen zusehends aus dem Graben auf die Bühne und sorgen für zusätzlichen Wettbewerb. Alle Orchester wollen in ihrer materiellen und künstlerischen Existenz gesichert sein. Doch nach dem Förderungs-Aus für die Berliner Sinfoniker vor drei Jahren gibt es aktuell wieder kritische Stimmen angesichts wachsender Finanzprobleme einzelner Orchester. Die Diskussion über Profilbildung und künstlerische Abgrenzung der Orchester voneinander ist daher akut und notwendig wie nie.
Die Berliner Philharmoniker sind gerade mit dem weltweit einmaligen Projekt eines digitalen Konzertsaales neue Wege des Vertriebs und der Vermarktung ihrer Konzerttätigkeit gegangen. Ein solcher technischer und finanzieller Kraftakt ist für andere Klangkörper nicht sinnvoll und rentabel. Dennoch: Alle großen Orchester müssen sich an die Herausbildung neuer, auch jüngerer Publikumskreise machen.
Wie ist es bestellt um die künstlerische Qualität der Berliner Orchester? Wie wird am Profil gearbeitet? Haben die MusikerInnen in den Orchestern verstanden, dass es einen großen Kraftakt bedeutet, sich in Berlin national und international zu behaupten? Welche Strategien der Öffentlichkeitsarbeit verfolgen sie und wie wollen sie künftig mit welcher Musik erfolgreich sein? Zukunftsfragen werden seit Monaten überlagert vom Streit um einen neuen Tarifvertrag. Lässt der bestehende Tarifvertrag Raum für die notwendige Flexibilität, um anstehende Herausforderungen wie die der kulturellen Bildungsaufgabe bewältigen zu können?
