Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesebühne: Deutsch-Israelische Literaturtage

Lesung und Diskussion mit Katharina Hacker, Robert Menasse, Assaf Gavron, Michal Zamir, Ulrich Peltzer u.a.


Der Traum von Normalität

2008 jährt sich die Gründung des Staates Israel zum 60. Mal. Es dauerte 17 Jahre bis zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Bundesrepublik, und noch immer ist das wechselseitige Verhältnis nur vor dem Hintergrund einer Vergangenheit zu verstehen, die nicht vergehen will.
Zu den deutsch-israelischen Literaturtagen laden das Goethe-Institut und die Heinrich-Böll-Stiftung Autorinnen und Autoren der jüngeren Generation beider Länder nach Berlin ein. Unter dem Motto „Der Traum von Normalität“ sprechen Schriftsteller und Intellektuelle über Krieg und Frieden, über Angst und Terror. Die überwiegende Mehrheit der Israelis hat aus den Erfahrungen der Shoah und der kontinuierlichen Existenzbedrohung ihres
Volkes den Schluss gezogen, dass der Staat jederzeit in der Lage sein muss, sich militärisch zu behaupten. Das Gefühl der eigenen Verwundbarkeit wird in Europa dagegen erst nach dem 11. September und den Attentaten in Madrid und London wahrgenommen.
Kann Europa sich in die Lage Israels versetzen, ohne die eigenen Prämissen in Frage zu stellen? Welchen Stellenwert haben nationale Identität und Staatlichkeit hier und dort? Angesichts der latenten Angst vor Anschlägen und der Sorge um eine ungewisse Zukunft stürzen sich viele Bewohner der Metropole Tel Aviv in ein um so intensiveres „normales“ Leben. Das Leben dort scheint mit dem im Rest des Landes nicht viel gemein zu haben. Auch der deutschen Hauptstadt sagt man nach, in ihrer geschichtlich bedingten Selbstbezüglichkeit eine gewisse Insellage einzunehmen. Welche Möglichkeiten bieten die beiden Großstädte, kulturelle und politische Gegenwelten zu schaffen?


LESUNGEN DISKUSSIONEN PARTY

18.00 EINSAME RUFER?

Vom bedrohten Staat und inneren Sicherheiten

Die israelische Regierung rechtfertigt die Rolle des Militärs im Land mit der äußeren und inneren Bedrohungslage. Wird die Gefährdung Israels hierzulande nach dem 11. September und den Attentaten von London und Madrid eher nachvollziehbar?

Es lesen:

Assaf Gavron, Tel Aviv
Ulrich Peltzer, Berlin
Michal Zamir, Tel Aviv

Moderation: Georg M. Blochmann, Goethe-Institut Tel Aviv


21.00 WELT UND WELTFLUCHT

Leben und Schreiben in Tel Aviv / Berlin

Die Großstädte Tel Aviv und Berlin bieten besondere Freiräume. Viele Bewohner von Tel Aviv verdrängen die terroristische Bedrohung und die hässliche Realität der Besatzung, indem sie ihren Alltag betont „normal“ leben.Wie weit können sie dem Konflikt entgehen?

Es lesen:

Yiftach Ashkenazy, Jerusalem
Katja Lange-Müller, Berlin
Ron Leshem, Tel Aviv
Raul Zelik, Berlin

Moderation: Shelly Kupferberg, Kulturradio vom rbb, Berlin


23.00 PARTY mit DJ Shy Nobleman, Tel Aviv

  

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