Eine Berlinerin auf den Spuren ihrer Schwester, der orthodoxen Jüdin und Siedlerin im Westjordanland. Der private Nahost-Konflikt zweier junger Frauen, eine vergnügt-ernste Auseinandersetzung mit dem Thema Glauben, eine deutsche Familiengeschichte von heute.
Als sie aus Israel zurückkommt, ist es um die Schwester geschehen. Sie hat Ben geküsst, im Ziegenstall. Was als harmlose Lovestory beginnt, entwickelt Zündstoff. Claudia heiratet den Tischler aus Haifa, tauscht ihre Zukunft als Architektin gegen ein Leben mit der Tora, als jüdisch-orthodoxe Siedlerin im besetzten Gebiet. Ihre Röcke werden lang, aus Claudia wird Sara, und die Familie steht Kopf. Warum bleibt samstags der Kühlschrank zu? Warum steigst du mit knielangem Gummikleid ins Meer? Und wie machst du das bloß: Fünf Kinder, Tendenz steigend, Haushalt, Gebote, Gebete? Die Konflikte im deutschen Lehrerhaushalt sprengen die Grenzen der Toleranz. Dabei sind alle auf der Suche nach Sinn. »Fehlt Dir nichts, Schwesterherz? Nö, und dir?«
Kerstin Höckel, geboren 1972, ist Filmemacherin, Drehbuchautorin und Schauspieldozentin. An der Hochschule der Künste Berlin hat sie Schauspiel studiert, dann einige Jahre für Theater (u.a. Maxim Gorki Theater Berlin) und Fernsehen gearbeitet. Mit ihrem Mann lebt sie abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem Bergbauernhof.