Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesebühne: Lange Nächte Tag

von Simon Froehling - Moderation: Ingo Arend Buchpremiere


Patrick und Jirka, beide um die Dreißig, sind erst seit kurzem ein Paar, als ihre Liebe dramatisch auf die Probe gestellt wird: Jirka hat sich unmittelbar nach der ersten gemeinsamen Nacht mit HIV angesteckt – eine existenzielle Bedrohung für beide, die Fragen aufwirft nach Schicksal und Zufall, nach Verantwortung und Schuld.
LANGE NÄCHTE TAG, der erste Roman von Simon Froehling, erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Patrick und stellt so der wuchtigen Anlage des Stoffes eine subjektive Wahrheit entgegen, die sich der Ich-Erzähler Bild für Bild, Augenblick für Augenblick vergegenwärtigt, um gleichsam in Slow Motion abzuspulen, was eben kein Film ist, sondern ein stetes Umkreisen des blinden Flecks – dessen, was nicht erzählbar ist, sich letztlich dem Verstehen entzieht.
Distanz und Nähe, eine beinahe obsessive Wahrnehmungsgenauigkeit, gepaart mit eigentümlicher Blindheit für das, was im Rückblick offensichtlich scheint: sie bilden das Raster des Erzählens, das mit Lust und Verve nicht nur die Liebesgeschichte beleuchtet, sondern auch den Unfalltod der Schwester, die Zumutungen der Arbeitswelt, die prekäre Idylle einer Hausgemeinschaft oder die städtische Schwulenszene, die mit dem schwierigen Heranwachsen auf dem Land nur scheinbar kontrastiert.

Simon Froehling wurde 1978 geboren, ist schweizerisch-australischer Doppelstaatsbürger und lebt in Zürich. Nach Arbeits- und Studienaufenthalten in Australien, England, Deutschland und Ägypten hat er sich seit 2005 vor allem als Theaterautor einen Namen gemacht. „Lange Nächte Tag“ ist sein Debüt als Romanautor.

Moderation: Ingo Arend (Kulturjournalist)

Die Lesung mit Simon Froehling wird finanziell unterstützt von der Buchhandlung Prinz Eisenherz.

  

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