Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesebühne: Linus Reichlin "Das Leuchten in der Ferne"

Buchpremiere. Im Gespräch mit dem Journalisten Marcel Mettelsiefen


Moritz Martens, einst gefragter Kriegsreporter, bekommt seit Monaten keine Aufträge mehr. Er ist müde geworden, sein Konto ist fast leer, seine Ehe ist schon vor Jahren gescheitert und seine Affären machen ihn nur noch einsamer.

Da weht der Zufall eine Frau in Martens’ Leben: Die faszinierend fremdländisch wirkende Miriam Khalili. Ihr Vater war einst aus Afghanistan geflohen, sie selbst ist in Berlin aufgewachsen. Miriam erzählt Martens eine unglaubliche Geschichte: Sie würde eine junge Afghanin kennen, die als Junge verkleidet seit Monaten mit einer Talibangruppe durch die Berge zieht. Der Anführer der Gruppe ist weit über die Grenzen des Landes hinaus für seine Brutalität und seinen Frauenhass berüchtigt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Mädchen enttarnt wird. Um sich zu retten sei es bereit, für zehntausend Dollar ein Interview zu geben. Miriam könne über einen Kontaktmann ein Treffen an einem geheimen Ort arrangieren.

Doch schon in der Transall nach Feyzabad beginnt Martens an der Echtheit der Geschichte zu zweifeln. Ganz offensichtlich war Miriam noch nie zuvor in Afghanistan und verwickelt sich auch sonst immer mehr in Widersprüche.
Doch Martens liebt das Unvorhersehbare und lässt sich trotzdem auf das Abenteuer ein. Er kann nicht ahnen, wie sehr das, was ihn in Afghanistan erwartet, sein Leben verändern wird.

Linus Reichlin, geboren 1957, begann nach längeren Aufenthalten in Südfrankreich, Italien und Kanada Reportagen zu schreiben, für die er 1996 den Ben-Witter-Preis der ZEIT erhielt. Er lebt in Berlin. Sein erster Jensen-Roman Die Sehnsucht der Atome war monatelang auf der KrimiWelt-Bestenliste und erhielt den Deutschen Krimipreis 2009.

Der Reporter Marcel Mettelsiefen wird als Gesprächspartner dabei sein. Er berichtet zur Zeit vor allem aus Syrien, fotografiert und filmt für den SPIEGEL, das ZDF und die ARD. 2009 war er für 13 Monate in Afghanistan. Zusammen mit dem Stern-Korrespondenten Christoph Reuter interviewte und portraitierte er dort die Opfer des Bundeswehrangriffs auf einen Tanklaster in Kunduz und gab den Toten ein Gesicht und einen Namen. Marcel Mettelsiefen arbeitet frei für den SPIEGEL, ARD, ZDF, CNN, Stern, GEO und ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Zenith – Zeitschrift für den Orient“. Für die CNN- Reportage "Homs - a city under siege" bekam er den Edward R. Murrow Award. Er wird erzählen, was ihn motiviert und wie er seinen Beruf sieht, und dass er ihn liebt - nicht wegen, sondern trotz der Gefahr, die er mit sich bringt.

Tickets kosten an unseren Billettkassen 6,- Euro. Bei Buchungen über unseren Webshop kommen je 2 Euro Systemgebühr dazu.

  

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