Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesebühne: Tanja Bogusz "Institution und Utopie - Ost-West-Transformationen an der Berliner Volksbühne"

Die Autorin im Gespräch mit dem Dresdner Kulturwissenschaftler Paul Kaiser


Die Berliner Volksbühne übernahm inmitten des deutsch-deutschen Vereinigungsprozesses die institutionelle Federführung des gesamtdeutschen hauptstädtischen Kulturlebens. Wie aber kam es dazu? Auf der Grundlage teilnehmender Beobachtung, zeitgeschichtlicher Analyse und theoretischer Reflexionen erhält der Begriff der Kulturproduktion hier seinen soziologischen Sinn: als eine spezifische Praxis, deren Bedingtheit gerade auf ihren Verallgemeinerungscharakter verweist. Das Gebiet der Soziologie beschreibt damit die Aufgabe, das Alleinstellungsmerkmal der Kulturproduktion mit seinen gesellschaftlichen Rahmungen zu verbinden und die ihnen zugrunde liegenden Strukturen hervorzuheben.

Die Soziologin Tanja Bogusz stellt ihr umfangreiches Buch „Institution und Utopie – Ost-West-Transformationen an der Berliner Volksbühne“ vor und spricht mit dem Dresdner Kulturwissenschaftler Paul Kaiser über die Volksbühne als zeitgeschichtlicher Erfahrungsspeicher der beiden deutschen Kulturen. Wie prägen politische Systeme künstlerisches Handeln? Was macht Abweichung erfolgreich? Ist Theaterproduktion ein „Modelfall freie Arbeit“ oder kritische Affirmation gesellschaftlicher Ordnungen? Wo endet die künstlerische Autonomie?


Tanja Bogusz (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Vergleichende Wissenssoziologie und Praxistheorie.

  

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