Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesebühne: Tuvia Tenenbom "Allein unter Deutschen" – Lesung/Podium/Buchpremiere

Wie antisemitisch ist Deutschland?


Tuvia Tenenboms Buch "Allein unter Deutschen – eine Entdeckungsreise" hat bereits vor Erscheinen die Medien auf den Plan gerufen und Kontroversen darüber ausgelöst, ob und wie antisemitisch die Deutschen seien, ob und wie selbstgerecht und narzisstisch. Jetzt gibt es die Chance, den Autor selbst zu befragen bzw. ihm zu antworten. Ein Ausgangspunkt der Diskussion kann das Fazit Tenenboms über uns Deutsche sein, das er nach seiner Reise durch Deutschland zog: "Fordere freies Wohnen und freie Bildung, trinke kistenweise Bier, sei Mitglied in irgendeinem Verein, sei politisch korrekt, verurteile Israel, iss bio, sei pünktlich, begehre deines Nächsten iPad, brülle 'Deutschland!' oder sei für Nordkorea, kümmere dich entweder nicht darum, was deine Familie während des Kriegs gemacht hat, oder bezeichne dich als jüdisch, sei sehr sauber oder sehr verdreckt, nimm an der einen oder anderen Demonstration teil, diskutiere jedes Detail jeder Frage, bis deinem Gegenüber der Schädel brummt – und du bist ein Deutscher."

Lesung mit Kathrin Angerer und Bernhard Schütz. Podium mit Tuvia Tenenbom, Rafael Seligmann und Christoph Dieckmann. Moderation Jörg Thadeusz.

Tuvia Tenenbom, aufgewachsen als Sohn eines Rabbiners in Jerusalem, jetzt Theaterleiter, Autor und Regisseur des von ihm gegründeten Jewish Theatre of New York, begab sich auf die Suche nach der deutschen Identität. Er reiste quer durch Deutschland, und vor keiner Begegnung schreckte er zurück. Tuvia Tenenbom begleitete linke Autonome auf Erste-Mai-Demos, er begab sich in einen rechtsradikalen Club, er beobachtete die Biertrinkernation im WM-Sommer 2010, besuchte die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald. Seine Gesprächspartner waren Helmut Schmidt, Giovanni di Lorenzo, Kai Diekmann und andere Personen des öffentlichen Lebens. Er sprach mit Bankern, Junkies, Politikern, Schrebergartenbesitzern, Professoren, Studenten, Künstlern, Obdachlosen – quer durch alle gesellschaftlichen Schichten stellt er immer wieder die Frage nach dem Nationalstolz der Deutschen und ihrem Verhältnis zur deutschen Vergangenheit.

Tickets kosten an unseren Billettkassen 8,- Euro bzw. 6,- Euro (ermäßigt). Bei Buchungen über unseren Webshop kommen je 2 Euro Systemgebühr dazu.

  

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