In einer vom Krieg geprägten Welt begegnen sich die deutsche Journalistin Doro und der kaukasische Freiheitskämpfer Aslan. Sie geben einander Halt, während Tschetschenien in Angst und Gewalt versinkt. Sie sind verliebt, aber von einer glücklichen Beziehung weit entfernt. Denn während Doro mit ihrer Vergangenheit kämpft, verliert sich Aslan immer mehr im Fanatismus des rebellischen Kriegers. Um Abstand zu bekommen, nimmt Doro Reportage-Aufträge auf der ganzen Welt an, bis sie erfährt, dass Aslan in Gefangenschaft geraten ist. Doro bricht sofort nach Tschetschenien auf und schafft es, in die höchsten politischen Kreise vorzudringen. Sie kann nur an Aslan denken und tut alles dafür, ihn zu befreien.
Barbara Lehmann, lebt in Berlin, schreibt als freie Autorin vor allem Features und Reportagen für „Die Zeit“ sowie für verschiedene Rundfunkstationen. Dramaturgin, Projektmanagerin und Moderatorin. Übersetzte aus dem Russischen Stücke von Tschechow bis Sorokin sowie Prosa des russischen Skandalautors Edward Limonow.
Barbara Lehmann bereiste Tschetschenien mehrfach. Sie fand ihre Gesprächspartner auf beiden Seiten der Front sowohl im Lager der Unabhängigkeitskämpfer als auch im Umkreis des vom Kreml unterstützten tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow. Letzterer lud sie zu einer rasanten Fahrt in seinem Porsche Cayenne ein – ohne Leibwächter, ohne Begleiter. Die tschetschenische Spur im Fall Nemzow führt auch zu Ramsan Kadyrow, in dessen Bataillon „Sewer“ der verdächtige, geständige Attentäter Saur Dadajew zehn Jahre lang diente. „Der Krieg in Tschetschenien“, sagt Barbara Lehmann, „wurde von Anfang an verdrängt, vergessen, auch von den russischen Intellektuellen und der Opposition. Aber die Folgen dieses Flächenbrandes sind allgegenwärtig, in Syrien wie in der Ukraine, wo tschetschenische Kämpfer sich auf beiden Seiten der Front gegenüberstehen. Auch die tschetschenische Spur im Nemzow-Mord folgt dieser Logik. Terror und Gewalt an der kaukasischen Peripherie sind längst bei uns: im Zentrum.“
Tickets kosten 6,- Euro.
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert Bosch Stiftung unterstützt.