Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesen: „Herzattacke“

Autorenlesung der Literatur- und Kunstzeitschrift


Vor 27 Jahren gründete der Herausgeber und Lyriker Maximilian Barck im Ostteil Berlins mit Freunden die Künstlergruppe „HERZATTACKE“. Ihre Programmatik war, Lyrik, Prosatexte und literarische Essays in Verbindung mit originalgrafischen Werken zu publizieren, ohne sich von der Zensur des damaligen Staates einschränken zu lassen. Damit setzte die Künstlergruppe am Anfang ihrer gemeinsamen Arbeit ein Zeichen gegen den überbordenden Einfluss eines indoktrinären Staates und beharrte mit subversivem Agieren auf Eigenständigkeit. Wie auch bei anderen inoffiziellen Publikationsprojekten in der ehemaligen DDR wurden Wege gefunden, über nicht für jeden DDR-Bürger zugängliche Kopiergeräte Exemplare der Zeitschriften zu vervielfältigen. Die Originale der Grafiken fertigten die beteiligten Künstler jeweils exklusiv an. Jedes Exemplar einer Zeitschrift wurde in Privatwohnungen von Mitgliedern des Vereins zusammengelegt, die damit das Projekt durch Bereitstellung ihrer persönlichen Räume selbstlos und mutig unterstützten.

Nach dem Fall der Mauer führte die Künstlergruppe ihre Arbeit unter neuen Bedingungen kontinuierlich weiter. Dies ist vor allem dem Gründer Maximilian Barck zu danken, der unbeirrt an der Herausgabe der Zeitschrift „Herzattacke“ und der Edition von bibliophilen Einzelbüchern in limitierter Auflage festhielt, während andere Künstlergruppen der ehemaligen DDR solche Publikationen nach 1989 einstellten. Begünstigt wurde die Kontinuität dieser Arbeitsweise durch die Unterstützung zweier privater Sponsoren, die den Wert des Projekts erkannten. Sie ermöglichten es dem Verein, umfangreiche Tätigkeiten zu entfalten. So wurden neben der Literatur- und Kunstzeitschrift „Herzattacke“ die Editionen Maldoror und Quatre en Samisdat gegründet. Außerdem nahm der Verein einen Galeriebetrieb auf. So konnten regelmäßig Ausstellungen gezeigt und im Rahmen der Eröffnungen Lesungen durchgeführt werden.
Durch seine umfangreichen Tätigkeiten machte der Verein in der Berliner Kunstszene auf sich aufmerksam. Im Jahre 2005 wurde Maximilian Barck zudem mit dem Stomps-Preis eine renommierte Anerkennung für sein Wirken zuteil.
Trotz des tragischen, tief einschneidenden Todes des Herausgebers wird die Literatur- und Kunstzeitschrift erfolgreich weitergeführt. Insbesondere die Tätigkeit der Redaktion, in der nun Heike Willingham, Markus Metke, Simone Katrin Paul sowie Malte Barck die Arbeit im Sinne des Herausgebers fortführen und konzeptuell weiterentwickeln, wird perspektivisch den Fortbestand der Künstlerprojekte garantieren.

In einer Lesung am 28. Januar stellt sich die Literatur- und Kunstzeitschrift in einer Lesung mit folgenden Autoren vor: Simone Katrin Paul, Heike Willingham, Serge Dimitroff (Mike Kriegel), Andreas Koziol, Joerg Waehner, Ron Winkler, Ina Strelow. Einführung Markus Metke

Tickets kosten 6,- Euro.

  

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