Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz
 

Lesezone: "Arrivederci amore, ciao"

von Massimo Carlotto. Mit dem Autor liest Heiko Ruprecht.


„Arrivederci amore, ciao“ ist die packende Geschichte eines einsamen jungen Mannes, der nichts zu verlieren und nichts zu gewinnen hat. Giorgio Pellegrini, in Italien wegen politischer Verbrechen gesucht, ist nach Mittelamerika geflüchtet, wo er in einem Camp mit anderen europäischen Ex-Terroristen lebt. Als er die Chance bekommt, mildernde Umstände zu erwirken, indem er seine ehemaligen Kameraden verrät, kehrt er in die Heimat zurück und stellt sich dort der Justiz. Nach ein paar Jahren Haft und einem Deal mit einem korrupten Kommissar kommt er frei. Von den politischen Idealen seiner Jugend, an die er nie richtig geglaubt hat, ist nur noch ein grausames Zerrbild übrig. Sein oberstes Ziel ist es nun, ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft zu werden. In der zynischen und kalten Welt, in die er entlassen wird, gibt es für ihn nur ein Mittel, dieses Ziel zu erreichen: Mord.

Mit eiskaltem Pathos und elektrisierender Lakonie blickt Carlotto tief in die Abgründe einer dunklen Seele. Massimo Carlotto selbst ist gleichsam das positive Gegenbild seines Protagonisten Pellegrini. Geboren 1956 in Padua, wurde er als Sympathisant der linken Bewegung in den 1970er Jahren zu Unrecht wegen Mordes verurteilt. Nach fünfjähriger Flucht in Frankreich und Mexiko kehrte er schließlich nach Italien zurück und stellte sich der Justiz. Es folgten eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren und zahlreiche Prozesse. Unter dem Druck der Öffentlichkeit wurde er 1993 begnadigt. Er lebt heute in Sardinien und ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller Italiens. Seine Romane verkaufen sich in Bestseller-Auflagen und sind auch international erfolgreich.

  

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